(c) EPSO/FoPD

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Am kommenden Samstag soll der internationale „Fascination of Plants Day“ wieder die vielfältige Bedeutung der Pflanzen für die Menschen ins Bewusstsein rücken

Am 18. Mai findet der internationale „Fascination of Plants Day“ zum mittlerweile achten Mal statt. Ziel des Aktionstags, der unter dem Dach der European Plant Science Organisation stattfindet, ist es, den Menschen weltweit die Faszination der Pflanzenwelt zu vermitteln und deren zentrale Bedeutung für praktisch alle Lebensbereiche aufzuzeigen: für Landwirtschaft, nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln, Gartenbau, Forstwirtschaft, als Rohstoff für Produkte wie Papier, Bauholz, Chemikalien und Arzneimittel, sowie für die Bereitstellung von Energie. Gleichzeitig sind Pflanzen zentral für den Klima- und Naturschutz.

Bei den Veranstaltungen erwarten die Besucher*innen Wissenswertes, Neues und Faszinierendes aus der Pflanzenforschung sowie die Möglichkeiten, wie vielfältig Pflanzen genutzt werden: als Lebens- oder Heilmittel bis hin zu ästhetischen Ansprüchen in Kunstwerken.

Doch es geht auch um den Schutz der Kulturpflanzen angesichts der Klimaerhitzung. „Der Erhalt der genetischen Vielfalt unserer holzigen Kulturpflanzen als vorbeugende Maßnahme gegen potenzielle Verluste der Biodiversität, hervorgerufen durch Faktoren wie Klimaveränderung oder neue Pflanzenkrankheiten, ist von größter Bedeutung“, betont Margit Laimer, Leiterin der Plant Biotechnology Unit der BOKU University und nationale Koordinatorin des Fascination of Plants Days in Österreich. „Auch vor dem Hintergrund des steigenden Nahrungsbedarfs einer wachsenden Weltbevölkerung ist der Erhalt des weltweiten Kulturpflanzenbestandes enorm wichtig“.

In einem aktuellen Forschungsprojekt forschen Laimer und ihr Team zu resilienten Olivensorten. Denn während bei uns bereits die ersten Olivenhaine angelegt werden – etwa im Burgenland – sind die traditionellen Anbaugebiete in Südeuropa von einem Olivenbaumsterben bedroht, ausgelöst durch das Feuerbakterium Xylella fastidiosa, das auch zahlreiche andere Pflanzen befallen kann. In Europa wurde das Bakterium in Olivenbäumen zum ersten Mal im Jahr 2013 in Süditalien (Region Apulien) isoliert. Der Weg aus Nord- und Lateinamerika nach Südeuropa ist dabei unklar, vermutet wird, dass es über kontaminierte Kaffeepflanzen nach Europa gekommen ist. Eine Bekämpfungsmethode gibt es bisher noch nicht, die direkte Übertragung erfolgt durch Zikaden.

Längerfristig ist also die Züchtung von resistentem Pflanzgut erforderlich. Hier setzen die Bemühungen der Plant Biotechnology Unit an. Im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes der IAEA/FAO „Development of Integrated Techniques for Induced Genetic Diversity and Improvement of Vegetatively Propagated and Horticultural Tree Crops“ sind die Margit Laimer und die Forscherinnen der PBU für die Zell- und Gewebekulturen für die Resistenzzüchtung bei ausgewählten Olivensorten verantwortlich.

Zum Programm: https://short.boku.ac.at/fopd2024

Wissenschaftlicher Kontakt:
Ao. Univ.Prof. Dr. Margit Laimer
Plant Biotechnology Unit

Department of Biotechnology
BOKU University
Mail: margit.laimer(at)boku.ac.at
Tel.: 01 47654 – 79010