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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2019-01-01 - 2024-12-31

Im Rahmen einer internationalen Forschungskooperation wird der Altausseer See - im steirischen Salzkammergut in Österreich gelegen - mit modernsten hydroakustischen Messmethoden vermessen und hydrobiologisch sowie mikrobiologisch untersucht. Die Idee zu dieser umfassenden Erforschung des Sees hatte der berühmte US-Ozeanforscher Walter Munk, der als gebürtiger Österreicher viele Sommer und Winter seiner Kindheit in Altaussee verbrachte. Forscher des Ozeanografischen Instituts Scripps in Kalifornien, an dem auch Walter Munk einst gearbeitet hat, widmen sich insbesondere dem Vorkommen und - sofern vorhanden - der Verteilung von Mikroplastik im Wasserkörper. Mithilfe eines hochauflösenden Fächerecholots wird ein präzises 3D-Modell des Seebeckens erstellt. Es ist hochdetailliert und zeigt somit Sedimentformationen, größere Steine, Risse, die im See verlegten Leitungen sowie die trichterförmigen Krater (Karstquellen) von unterschiedlicher Ausdehnung und Tiefe. Zur genaueren Untersuchung des geologischen Aufbaus des Seebeckens werden Sedimentecholote mehrerer Typen eingesetzt. Die Wellen dieser Echolote dringen in den Seeboden ein und liefern ein grafisches Abbild der Sedimentschichtung des Bodens. Dadurch lassen sich in den Messdaten zum Beispiel aktive von inaktiven Karstquellen unterscheiden oder historisch bedeutsame Naturereignisse wie große Hangrutschungen werden sichtbar. Ein ferngesteuerter Unterseeroboter mit Greifarm wird in die Karstquellenkrater geschickt, um die geologische Situation sowie dort eventuell vorkommenden Fische filmisch zu dokumentieren. Mit einem speziellen Greifer werden auch Proben von Sedimenten des Seebodens entnommen. Desweiteren erfassen Kollegen vom Ozeanografischen Institut Paul Ricard aus Frankreich sowie Mikrobiologe Christoph Steininger von der Medizinischen Universität Wien chemische und physikalische Daten des Wasserkörpers. All diese Daten dienen schlussendlich dazu, genauere Aussagen über die Hydrobiologie, Wasserqualität und den Wasseraustausch im See und mit dem umliegenden Karstsystem machen zu können.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-01-01 - 2026-12-31

Aufgrund der zunehmenden hydroklimatischen Extremereignisse besteht ein hoher Bedarf an einer Anpassung der Wasserressourcenbewirtschaftung, um die Wassermenge und -qualität durch eine Kombination verschiedener Techniken zu sichern, die Landnutzung, Oberflächenwasser, Grundwasser und Ökosystemmanagement integrieren. Das Projekt Interlayer konzentriert sich auf die Frage, wie Wasserrückhaltetechnologien dazu beitragen können, die Widerstandsfähigkeit, die Anpassung und die Abschwächung von hydroklimatischen Extremereignissen zu verbessern und gleichzeitig die Wasserverfügbarkeit und -qualität durch ein ausgewogenes Grundwasser- und Oberflächenwassermanagement zu erhöhen. Dabei geht es um den Austausch von interdisziplinärem Wissen über die komplexe Verknüpfung von Hochwasserschutz, Wasserverfügbarkeit und -qualität zur Abschwächung von und Anpassung an hydroklimatische Extremereignisse. Interlayer wird neuartige Wasserrückhaltetechnologien entwickeln und demonstrieren, die einen langsamen Wassereintritt in das System begünstigen, um die europäischen Flusseinzugsgebiete an hydroklimatische Extremereignisse anzupassen und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der landwirtschaftlichen Nutzflächen, der angrenzenden Ökosysteme und der flussabwärts gelegenen Städte zu erhalten.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2023-06-15 - 2025-06-14

Die Archäologie hat traditionell den Schwerpunkt auf die Untersuchung menschlicher Prozesse gelegt und dabei die Kontinuität der Besiedlung als ein der Raumbesetzung eigenes Phänomen angenommen. Den Diskontinuitäten wurde weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Allerdings sind Regionen mit geringem Bevölkerungsdruck, die geografisch am Rande der am häufigsten besiedelten Gebiete liegen, wie z. B. der zentrale Westen Patagoniens (Region Aisén), durch Diskontinuitäten in der menschlichen Besiedlung gekennzeichnet. Die Diskontinuitäten sind in Bezug auf die Merkmale und die Ausdehnung unterschiedlich und dauern teilweise sogar Jahrtausende. Dieses Phänomen wurde auf der räumlichen Ebene von archäologischen Stätten und Orten identifiziert; es ist jedoch eine detaillierte Studie auf regionaler Ebene erforderlich, um die Mechanismen und Merkmale der Diskontinuitäten im Laufe von 12.000 Jahren Geschichte zu untersuchen. In diesem Projekt wird das Konzept der Erkundung im Rahmen einer evolutionären Archäologie verwendet, da es erlaubt, die Rolle von Informationsnetzwerken zwischen Individuen bei der Eingliederung neuer Räume zu erkennen und vorzuschlagen, dass angesichts der langen und wiederholten Diskontinuitäten in der Besiedlung von Zentral-West-Patagonien die Erkundung nicht ein einzelner Prozess war, sondern eher einem mehrdimensionalen Phänomen entsprach. Mit diesem Ziel vor Augen werden offene Steppengebiete, hochgelegene Sektoren, periglaziale Umgebungen und geschlossene Wälder ausgewertet, da dies alles Randgebiete sind, in denen die archäologischen Aufzeichnungen Handlungen in Verbindung mit Erkundungskontexten bewahren sollten. In räumlicher Hinsicht werden explizite Analysemaßstäbe bei der Datenbeschaffung auf Standort-, Orts- und Regionalebene verwendet. In zeitlicher Hinsicht wird angesichts der charakteristischen Diskontinuität menschlicher Besiedlung versucht, chronologische Lücken als Ausgangspunkt für die Auswertung der archäologischen Datensätze zu definieren. Es werden verschiedene Datierungsmethoden angewandt, um die Redundanz der Besiedlung auf Standort- und Lokalebene sowie die Besiedlungszeiträume der Stätten zu bestimmen. Die archäologischen Aufzeichnungen werden eine umfassende Untersuchung der Richtung der Warenströme, der Aktionsbereiche, der Organisation der Technologie und der Strategien der Subsistenz und Mobilität im Laufe der Zeit ermöglichen.

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