Offener Brief zum Thema Drittmittelpersonal

Die BOKU hat einen sehr hohen Anteil an Drittmittelangestellten. Diese Anstellungen sind in vielen Fällen prekär und bieten kaum Zukunftsaussichten. Daher bemühen sich viele dieser Kolleginnen und Kollegen seit Monaten um Verbesserungen und haben mit dem Betriebsrat gemeinsam - nach einigen Vorgesprächen mit dem Rektorat - den beiliegenden offenen Brief an das Rektorat verfasst.

Offener Brief zum Thema Drittmittelpersonal

 

Als Betriebsrat haben wir viele Rückmeldungen zu dem offenen Brief seit Februar gesammelt. Folgend dürfen wir diese zusammengefasst an Sie senden:
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Am 14. Februar wurde dem Rektorat ein offener Brief über die unbefriedigende Situation hinsichtlich der befristeten Anstellungsverhältnisse bzw. der mangelnden Perspektive für Drittmittelangestellte an der BOKU gesendet. Der Betriebsrat will sich an dieser Stelle ganz herzlich für die zahlreichen und - mit einer Ausnahme - sehr positiven Rückmeldungen aus der Belegschaft bedanken!
Das neue Rektorat möchte sich in dieser Frage erst nach weiteren Überlegungen äußern. Wir werden diesbezüglich jedenfalls weiter insistieren. Kurz zusammengefasst haben uns Kolleginnen und Kollegen mitgeteilt, dass es in Hinblick auf die derzeitige Anstellungspraxis, d.h. befristete Verträge ohne Aussicht auf Entfristung im Drittmittelbereich, ehestens zu einem Umdenkprozess kommen muss, da ansonsten wichtige und v.a. unabhängige Expertise irreversibel verloren geht. Bei den Rückmeldungen wurde auch hervorgehoben, dass unter den Betroffenen ebenso Personen mit hoher Budgetverantwortung sind, die wiederum Pre- und PostDocs mitfinanzieren. Auch diese Personen haben wenig bis kaum Chancen auf eine längerfristige Perspektive im Drittmittelbereich. In einer Rückmeldung wurde die derzeitige Lage auf den Punkt gebracht: „Prekäre Arbeitsverhältnisse bilden eine allgemeine Problemlage an österreichischen Universitäten. Sie behindern langfristig Wissenschaft, Forschung und Lehre in Österreich wesentlich. Die Ausbeutung des Engagements begabter WissenschaftlerInnen und die resultierende Unsicherheit in der Lebens- und Familienplanung bilden gravierende soziale und gesellschaftliche Auswirkungen.“ Der Betriebsrat kann somit im Namen der Drittmittelangestellten und hoffentlich in solidarischer Unterstützung aller anderen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern insbesondere der Mitglieder der Professorenkurie hoffen, gemeinsam mit dem Rektorat nachhaltige Maßnahmen auszuarbeiten, um in naher Zukunft diese unbefriedigende Situation zu verbessern. Wir werden Sie am Laufenden halten und verbleiben somit mit hoffnungsvollen Grüßen! Peter Cepuder und das Betriebsratsteam