Dekoloniale Visionen von Naturschutz, die die Menschen mit einbeziehen und

von ihnen getragen werden, wurden während des Tropentags 2024 auf einem

Workshop diskutiert, der gemeinsam von der Maasai International

Solidarity Alliance (MISA), IDR und Austrian Development Agency (ADA)

veranstaltet wurde. Dabei wurde aufgezeigt, wie Schutzgebiete zu einer

Massenvertreibung lokaler indigener Völker geführt haben, wobei die

Aneignung von Massai-Land im Norden von Tansania als Fallbeispiel diente.

 

Naturschutz, Landraub und Rechte der indigenen Bevölkerung: Maasai im Norden von Tansania verteidigen ihre eigene Vision für Naturschutz und nachhaltige Lebensgrundlagen

Am 11.09.2024 fand an der BOKU Universität Wien ein Workshop statt, der dekoloniale Visionen des Naturschutzes vorstellte, die inklusiv und von den Menschen vor Ort geleitet sind. Im Workshop wurde erläutert, wie Schutzgebiete zur Massenvertreibung indigener Bevölkerungsgruppen geführt haben. Ziel war auch, verschiedene Perspektiven auf Naturschutz und Biodiversität im Kontext der grünen Transformation der Europäischen Union kritisch zu diskutieren.

Bei dieser Veranstaltung wurden zwei wichtige Dokumente vorgestellt:


- Vision der Massai für den Naturschutz, die eine Alternative zur sogenannten „fortress conservation“ (Naturschutz, der vor Ort betroffene Gruppen ausschließt) und zur Landentfremdung darstellt. Mehr über die Vision der Massai: A Maasai Conservation Vision

Eine grafische Zusammenfassung findet sich unter diesem Link: Poster
 

- Policy Brief, der aufzeigt, wie der neue Biodiversitätsschutz die Rechte indigener Völker bedroht:Policy Brief 
 

Das Podium bestand aus Joseph Moses Oleshangay, Maasai International Solidarity Alliance (MISA), Lerato Thakoli, Wageningen University & Research und University of the Western Cape, Südafrika, Erwin Künzi, Austrian Development Agency (ADA), Ann Waters-Bayer, International Year of Rangelands & Pastoralists (IYRP) und Deutsches Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL), sowie Sigrun Zwanzger, Welthaus Graz. Das Podium wurde von Priscilla Claeys, Centre for Agroecology, Water and Resilience, Coventry University, England moderiert.

Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit Stefanie Lemke und Andreas Bauer vom IDR organisiert und war Teil einer Workshop-Reihe zu den Landrechten marginalisierter Gruppen im Rahmen des Projekts „Resiliente und nachhaltige Ernährungs- und Agrarsysteme“, gefördert von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA-Projekt 2706-00/2021 RASFAS).

Dieser Workshop fand im Rahmen der internationalen Konferenz „Tropentag 2024“ statt, die von ATSAF (Arbeitsgemeinschaft Tropische und Subtropische Agrarforschung) und dem Institut für Entwicklungsforschung 
(IDR) der BOKU Universität in Wien ausgerichtet wurde.
 


22.11.2024