SmartThroughGender+

Integration von Gender+ in digitale Stadtplanungs-Tools und Entwicklung eines Tool-Sets für gendergerechte Stadtplanung

 

Städte sind mit einer immer rascheren Veränderung ihrer Bevölkerung, deren Bedürfnisse und den damit verbundenen Anforderungen an die Stadt konfrontiert. Soziale Veränderungsprozesse und die globale Tendenz zur Urbanisierung, sowie der aktuelle Migrationsdruck auf europäische Städte stellen diese zunehmend vor große Herausforderungen, auf die Veränderungsprozesse in der Stadtplanung zu reagieren. Genderaspekte werden zwar in einigen Städten als wichtig erachtet, bleiben jedoch in der Planungspraxis aufgrund der zahlreichen anderen Themen und des zeitlichen und finanziellen Aufwands in der Raumforschung (vor allem in kleineren und mittleren Städten) oft unberücksichtigt. Das Projekt “SmartThroughGender+” entwickelt dafür Lösungsansätze.

Viele Themen wie demografischer Wandel, Verdichtung, Versorgung mit (grüner) Infrastruktur benötigen eine intensive und differenzierte Auseinandersetzung mit den Anforderungen der unterschiedlichen Gruppen sowie der Ableitung von Maßnahmen für eine gendergerechte Stadtplanung. Dabei wird im Projekt berücksichtigt, dass das Geschlecht immer mit anderen Merkmalen (z.B. Alter, Herkunft, Bildung und Beruf, Religion etc.) überlagert wird (Intersektionalität). Daher wird im Projekt ein erweiterter Gender-Begriff (Gender+) verwendet.

Traditionelle planerische Instrumente wie örtliche Entwicklungskonzepte haben aufgrund ihrer langen Überarbeitungszeiträume Schwierigkeiten mit den raschen Veränderungen umzugehen und die Ziele und Maßnahmen abzustimmen. Digitale Planungs-Tools zur Analyse der sozialräumlichen Strukturen und zur Simulation von Maßnahmen und deren Effekte werden zunehmend in der Analyse und Planung eingesetzt. Diesen Instrumenten fehlt derzeit meist eine Integration von geschlechts- und gruppenspezifischen Aspekten. In “SmartThroughGender+” sollen genau diese Gender+ Aspekte in ein Tool-Set zur Unterstützung der Stadtplanung integriert werden.

Übergeordnetes Ziel des Projekts ist ein Proof of Concept dieses Tool-Sets bestehend aus (quantitativen) digitalen Analyse- und Simulations-Tools sowie (qualitativen) Instrumenten aus der Stadt- und Landschaftsplanung unter Berücksichtigung Gender+-spezifischer Anforderungen. Anhand einer Fallstudie in der Stadt Linz wird geprüft, wie und ob mit den üblicherweise vorhandenen und verfügbaren Daten, Indikatoren und Merkmale entwickelt werden können, die ein (teilstandardisiertes),rapid assessment‘ sozialer und räumlicher Strukturen unter Berücksichtigung des Gender+ Ansatzes ermöglichen. Damit sollen Anforderungen und Handlungsräume identifiziert werden. Zur Validierung, Prüfung und Präzisierung der quantitativen Ergebnisse auf Gesamtstadt- und Stadtteilebene eine qualitative Analyse nachgeschaltet, in der partizipativ die Aussagen geprüft und Maßnahmenvorschläge ausgearbeitet werden (Kombination Bottom-up und Top-down).

Ein Tool-Set zur Unterstützung einer Gender+-gerechten Stadtplanung

Ergebnis des Projekts ist ein ‚Proof of Concept‘ für ein Tool-Set mit einer ‚Rapid-Assessment-Tool-Box‘ zur sozialen und räumlichen Analyse, sowie der Simulation von Maßnahmen und Effekte auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und unterschiedlichen räumlichen Auflösungen. Ergänzt wird das Tool (Tool-Set) auf Gegesamtstadtebene durch Tools zur vertiefenden Analyse auf Stadtteilebene für die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen unter Berücksichtigung geschlechts-, alters- und gruppenspezifischer Anforderungen.

Download Beschreibung SMTG+-Tool-Sets

Download Beschreibung SMTG+-Tool-Sets

Der vorliegende Bericht dokumentiert die Forschungsergebnisse des Projekts. Er beschreibt den Aufbau und die Funktionsweise des SMTG+-Tool-Sets am Beispiel der durchgeführten Fallstudie in der Stadt Linz und erläutert Anwendungsfälle für den möglichen Einsatz des Tool-Sets in der Planungspraxis.

 

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ProjektpartnerInnen

Universität für Bodenkultur Wien (Lead)

Institut für Landschaftsplanung

Institut für Landschaftsarchitektur

 

Projektleitung und Rückfragen: Assoc. Prof.in DIin Dr.in Damyanovic Doris

AIT – Austrian Institute of Technology

Sustainable Buildings and Cities

Fördergeber