women exchange for disaster risk reduction (we4DRR) ist ein Netzwerk zum Austausch von Expertinnen im Bereich Wissenschaft, Verwaltung/Politik und Praxis im Naturgefahrenmanagement, gegründet von BML & BOKU. Die Generalversammlung beinhaltete eine Keynote von Barbara Juen, einen Workshop von Sabine Pelzmann und Poster Präsentationen der Mitglieder.

Barbara Juen - Geschlechtsspezifische Aspekte im Krisenmanagement

Barbara Juen ist Klinische Psychologin an der Universität Innsbruck. Sie präsentierte differenzierte Aspekte zu Gender bei Katastrophen und gab Einblicke in internationale Forschungsarbeiten sowie aktuelle Ergebnisse über die geschlechtsspezifischen Auswirkungen während der COVID-19-Pandemie. Die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitsbelastung und die wirtschaftliche Unsicherheit für Frauen zugenommen haben und dass diese eher unter posttraumatischem Stress leiden. Barbara Juen kam zu dem Schluss, dass der Fortschritt in der Forschung nur langsam vorankommt. Katastrophen eröffnen jedoch Möglichkeiten für Veränderungen, und die aktive Beteiligung von Frauen in allen Phasen von Katastrophen muss weiterverfolgt werden. In dieser Hinsicht ist die lokale Ebene ein Schwerpunkt, wobei gemeindebasierte Initiativen im Bildungs- und Gesundheitsbereich und die Notwendigkeit, Familien als Einheit zu stärken, gefördert werden sollten.

General Assembly 2022

Catrin Promper gab Einblicke in die aktuelle Mitgliederstruktur: 135 Mitglieder gehören aktuell dem Netzwerk an. Diese kommen hauptsächlich aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Italien und Serbien. Die Aktivitäten des Netzwerks im letzten Jahr konzentrierten sich auf eine Webinarserie, um den Bedürfnissen und Interessen der Mitglieder gerecht zu werden, wie auf der letzten Generalversammlung 2021 evaluiert wurde. Die erste Webinar-Reihe "we4DRR: Mitglieder im Fokus" beleuchtete drei Mitglieder, ihre Institutionen, Projekte und auch persönliche Karrierewege. 

Sabine Pelzman: Resilienz - und ihre Bedeutung für Frauenkarrieren

Sabine Pelzman ist Beraterin für ganzheitliche Entwicklung von Organisationen, Führungskräften und Teams. Sie gab Einblicke in soziale Korsette und selbstbeschränkende Glaubenssätze bei Frauen, die es ihnen schwer machen, in Führungspositionen zu gelangen. Sabine Pelzman stellte das Konzept der "5 Säulen der Identität" vor, das in der integrativen Therapie von H. Petzold angewandt wird. Sie kam zu dem Schluss, dass sich erfolgreiche Führungskräfte ständig neu erfinden und den dahinterliegenden Grund für ihre Arbeit kennen müssen. Die Forschung bestätigt, dass uns Erfahrung und Reflexion helfen, Grenzen zu überschreiten. Daher leitete Sabine Pelzmann die Mitglieder durch eine Gruppenarbeit an, die den Austausch zwischen den Teilnehmerinnen auf persönlicher Ebene anregte, um zu reflektieren bei welchem Ereignis sie ihre Grenzen überschritten haben.

 


03.10.2022