Univ.Prof. Dr. Kurt Holzer war einer jener Forscherpersönlichkeiten, die sich um den Wiederaufbau und Weiterentwicklung der forstlichen Forschung in Österreich nach dem 2. Weltkrieg besonders verdient gemacht haben. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Prof. Dr. Holzer am 30. März 2021 im 97. Lebensjahr. Das Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur und seine Studierenden werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren!

Univ.Prof. Dr. Kurt Holzer war einer jener Forscherpersönlichkeiten, die sich um den Wiederaufbau und Weiterentwicklung der forstlichen Forschung in Österreich nach dem 2. Weltkrieg besonders verdient gemacht haben. Univ. Prof. Dr. Kurt Holzer trat am 01.07.1957 in die Forstliche Bundesversuchsanstalt (FBVA) ein, wo er in der Abteilung „Waldbau und Forstpflanzenzüchtung“ unter der Leitung von Wolfgang Wettstein bahnbrechende Forschungen zur physiologischen Genetik durchführen sollte. Zusammen mit Konrad Liebeswahr (Biologische Holzforschung) baute er die ersten Klimakammern zur Durchführung von „Frühtests“ bei Saatgut. Mit dieser später zum Knospenbildungsindex „KBI“ verfeinerten Methode, konnte Holzer nicht nur Hoch- und Tieflagenherkünfte z.B. bei der Fichte unterscheiden, sondern er weitete diese Methode auch zur Kontrolle von Douglasienherkünften aus. Die Provenienzfrage bei Fichte und Zirbe, die Anlage von Versuchen im Gelände und die physiologische Charakterisierung der Herkünfte wurden zum Schwerpunkt seiner Forschung, die international Beachtung fand. 1966 habilitierte er sich an der BOKU mit dem Thema „Die Vererbung von physiologischen und morphologischen Eigenschaften der Fichte, I. Teil Sämlingsuntersuchungen".

Holzer, der in dem 1964 neu gegründeten Institut für „Forstpflanzenzüchtung und Genetik“ an der FBVA mit der Leitung der Abteilung „Forstliche Genetik und Züchtung“ betraut worden war, hat in zahlreichen internationalen Arbeitsgruppen mitgewirkt. Darüber hinaus hat der das Fach Forstgenetik „nebenberuflich“ an der Universität für Bodenkultur vertreten, auch nach seiner Pensionierung am 31.12. 1989. Lange Jahre vermittelte er den Forststudierenden erste Grundkenntnisse in Forstgenetik im Rahmen des Waldbau-Seminars, ganz praktisch mit Übungen an „echten“ Proben von Fichten Hochlagenherkünften in der Klimakammer. Oder auch vertiefende Kenntnisse im Wahlfach Genetik und Züchtung. Seine ruhige Art Wissen zu vermitteln und sein hohes Fachwissen im wissenschaftlichen Gedankenaustausch waren sein Markenzeichen.

Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Prof. Dr. Holzer am 30. März 2021 im 97. Lebensjahr. Das Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur und seine Studierenden werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren!


05.04.2021