Romanogobio skywalkeri


In Zusammenarbeit mit der Karl-Franzens-Universität Graz und dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin, ist es Wissenschaftern des Instituts für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur Wien geglückt eine neue Fischart in der österreichischen Mur zu entdecken und zu beschreiben.

Der Smaragdgressling (Romanogobio skywalkeri), 2009 erstmalig vereinzelt gefangen und als Hybrid bestimmt, wurde im Jahr 2014 in größerer Anzahl von den Hydrobiologen der BOKU gefangen. Die morphologische Untersuchung zeigte sehr schnell deutliche Unterschiede zu den bisher bekannten Arten desselben Genus. Genetische Analysen im Rahmen der ABOL (Austrian Barcode Of Life) Initiative (www.abol.ac.at) durch die Karl-Franzens-Universität Graz bestätigten den Befund einer neuen Art und zeigten eine Abtrennung von mehreren Millionen Jahren von ihrem nächsten Verwandten in Griechenland.

Aufgrund der charakteristischen grünlichen Färbung der Adulttiere wurde der Art der deutsche Name Smaragdgressling gegeben. Das bisher bekannte Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf die Obere Mur zwischen Fisching und Frohnleiten. Der Smaragdgressling bewohnt in diesem Bereich vor allem rasch überströmte Schotterbänke mittlerer Tiefe.

Der Nachweis einer neuen Wirbeltierart in der Oberen Mur, nach aktuellem Wissensstand endemisch in Österreich, ist sowohl aus wissenschaftlicher, als auch ökologischer Sicht spektakulär und unterstreicht die immense Bedeutung und den Wert der Mur und anderer alpiner Flüsse als Lebensraum und Artenreservoir.

http://www.mapress.com/j/zt/article/view/zootaxa.4403.2.6

Kontakt: thomas.friedrich(at)boku.ac.at / stephan.koblmueller(at)uni-graz.at

Foto: Wolfgang Gessl

 


09.04.2018