Tagungsrückschau: Robert Schlumberger Lectures 2018


Wissenstransfer aus der Forschung in Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft zu »Trockenstress im Weinbau«

Robert Schlumberger Lectures 2018 »Trockenstress im Weinbau« Im zweiten Jahr in Folge richtete die Abteilung Wein- und Obstbau der Universität für Bodenkultur Wien in Kooperation mit der Schlumberger-Privatstiftung die Robert Schlumberger Lectures als aktuelle Plattform für den Wissenstransfer aus der Forschung in Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft aus. Schwerpunktthema der diesjährigen Tagung im Universitäts- und Forschungszentrum Tulln an der Donau war »Trockenstress im Weinbau«, wie gehabt mit Fokus auf Forschungsergebnissen mit besonderer Relevanz für die österreichische Weinwirtschaft. BOKU-Rektor Hubert Hasenauer freute sich in seiner Eröffnung vor zahlreichem Fachpublikum zum einen eine Reihe von Ehrengästen aus Politik und Weinwirtschaft am Tullner BOKU-Standort begrüßen zu können. Darüber hinaus zeigte er sich gespannt auf einen Tag voller fruchtbarer Diskussionen an einem BOKU-Standort, der modellhaft für den Wissenstransfer zwischen grundlegender, anwendungsorientierter Forschung und der wirtschaftlichen Praxis steht.
Prof. Christian Simhandl für die mitausrichtende Schlumberger Privatstiftung leitete über zur Schlumberger Lecture 2018, gehalten von der Trägerin des R. Schlumberger Forschungspreises 2017:
Dr. Michaela Griesser referierte über ihre Forschung zu Effekten von Boden pH auf die Nährstoffaufnahme bei Reben. Im ersten Vortragsblock berichteten der Präsident des Weinbauverbands Burgenland Andreas Liegenfeld, der Leiter Rebschutzdienstes Krems Dipl.Päd. Ing. Erhard Kührer und DI (FH) Sabrina Dreisiebner-Lanz MSc über Erfahrungen und Lehren aus den Trockenstressperioden des Jahres 2017 in ihren jeweiligen Regionen. Rebenphysiologie unter Trockenstress aus Sicht der Grundlagen- und angewandten Forschung beleuchteten die Vorträge von Univ.Prof. Astrid Forneck und Dr. Carlos Herrera von der BOKU ABt. Wein- und Obstbau im zweiten Teil: wie "tickt" das System Rebe unter Stress, und was lässt sich für die Praxis im Feld daraus ableiten, sind die Grundfragen entlang ihrer Forschungsprojekte. Ergänzt wurde dieser Block durch Prof.Dr. Ernst Rühls Blick auf die Herausforderungen für die Unterlagenzüchtung. Der Leiter des Instituts für Rebenzüchtung an der Hochschule Geisenheim University ging der Frage nach trockentoleranten Unterlagen nach, inklusive ihrer Risiken und Nebenwirkungen. Der dritte Teil widmete sich dem Bereich der Schadensbegrenzung und Maßnahmen vom Feld bis in den Weinkeller, mit Beiträgen von Prof. Dr. Josef Eitzinger vom BOKU Institut für Metereologie, Christian Deppisch von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Dipl.Päd. Ing. Erhard Kührer, und Dipl.-Ing. Dr. Reinhard Eder, Leiter der HBLAuBA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg.
Das detaillierte Tagungsprogramm und Bildimpressionen von Tag lassen sich auf der Tagungs-Webseite aufrufen. Wie auch im Vorjahr werden Manuskripte der Tagungsbeiträge im Rahmen der Kooperation mit dem Fachmagazin DER WINZER veröffentlicht und erscheinen in dessen Mai-Ausgabe 2018. Workshop »Boden und Trockenstress«

Fragen zu Begrünungsstrategien im Zentrum einer ökologisch-nachhaltigen Bewirtschaftung von Weingärten diskutierte der Nachmittagsworkshop. Aufbauend auf Ergebnissen des laufenden EU-Forschungsprojektes PromESSinG (www.promessing.eu) wurde hier aktuelles Wissen über die Interaktion zwischen Wurzelsystemen von Beiflora, Bodenorganismen und Rebwurzeln vermittelt und mit den anwesenden Experten konnten dabei unterschiedliche Fragestellungen rund um ein angepasstes Begrünungsmanagement diskutiert werden.

http://robert-schlumberger-lectures.boku.ac.at


30.05.2018