Handelsname: Gebhartser Syenit 1
Geologische Kurzbeschreibung: Mittel- bis feinkörniges, magmatisches Gestein mit hohen Plagioklasanteil und wenig Quarz. Amphibol und Biotit lassen das Gestein dunkel erscheinen. (Steininger et at 2016)
Geologisches Alter: Karbon (ca. 320 Mio. Jahre) Paläozoikum
Geologische Zone: Böhmische Masse (Moldanubikum)
Abbauort: Steinbruch Gebharts bei Schrems
Abbausituation: Im Betrieb von der Firma Poschacher

[1] Aus mineralogischer Sicht ist das Gestein ein Diorit (siehe Streckeisendiagramm). Im Handel wird es fälschlicherweise als Syenit bezeichnet.

Petrographie

Makroskopische Aufnahme des Diorits

In der makroskopischen Aufnahme des Diorits ist ein dichtes fein- bis mittelkörniges, dunkel wirkendes Gefüge zu erkennen. Es ist Feldspat, Hornblende und Dunkelglimmer zu sehen.

Am ausgestellten Stein sind Feldspatnester erkennbar (nicht auf diesem Bild ersichtlich).

Dünnschliffbeschreibung

  • Dünnschliff des Diorits unter parallelen Polarisatoren

  • Dünnschliff des Diorits unter gekreuzten Polarisatoren

Der mit dem Polarisationsmikroskop, sowohl mit dem parallelen als auch mit dem gekreuzten Polarisator, untersuchte Dünnschliff des Diorits setzt sich aus knapp über 50% Plagioklas und geringen Anteilen an Biotit, Alkalifeldspat, Amphibol (Hornblende) und Quarz zusammen. Als Akzessorien (Begleitminerale) sind Erze, wie Zirkon und Apatit, sowie Klinozoisit vorhanden. Die Minerale bilden ein magmatisches Gefüge, das bedeutet es ist nicht orientiert und gut auskristallisiert.

Der Hauptbestandteil des Diorits ist Plagioklas. Die Plagioklase sind durch magmatischen Zonarbau, Verzwilligungen und meist idiomorpher Kristallausbildung charakterisiert. Die Nebenbestandteile sind Biotit, Amphibol, Alkalifeldspat und Quarz. Die auftretenden vorwiegend hypidiomorphen Biotite liegen nicht orientiert im Gesteinsgefüge vor und es sind Verwachsungen mit den Amphibolen zu erkennen, was auf ein synkinematisches Wachstum hindeutet. Unter parallelen Polarisatoren erscheinen die Biotite braun (Eigenfarbe), unter gekreuzten Polarisatoren erscheinen sie in mittleren bis hohen Interferenzfarben. Die ebenfalls hypidiomorphen Hornblenden (Amphibole) erscheinen stängelig und grünlich unter parallelen Polarisatoren und weisen eine Spaltbarkeit bei 120°auf. Häufig zeigen die Alkalifeldspäte eine Mikroklingitterung und perthitische Entmischungen. Ebenfalls treten vereinzelt xenomorphe Quarze mit teilweise undulöser Auslöschung auf.

Mineralbestand mittels Röntgendiffraktometrie

Im Zuge der XRD konnte Plagioklas als Hauptbestandteil und Quarz, Alkalifeldspat, Glimmer (Biotit) und Hornblende als Nebenbestandteile festgestellt werden. In der Abbildung sind die fünf Hauptpeaks der genannten Minerale mit den dazugehörigen Netzebenenabständen (d-Werten) beschriftet.

Anwendungen

„Gebhartser Syenit“ (Diorit) ist ein sehr widerstandsfähiges Bau- und Dekorgestein. Sein feines dunkles Gefüge lässt ihn oft als Kontrast zu helleren Gesteinen fungieren. Diorit wird als Bodenplatten, Blockstufen und Mauern im Außenbereich verwendet. Auch die Brecherprodukte können als feinen Kies verarbeitet werden. In Wien ist dieser als Bodenplatten auf der Meidlinger Hauptstraße zu sehen.