Geologische Kurzbeschreibung: Sehr grob kristalliner Marmor
Geologisches Alter: Die Sedimentation erfolgte im Devon (vor ca. 420 Mio. Jahren) Paläozoikum. Die Hauptmetamorphose erfolgte in der Kreide (vor ca. 100 Mio. Jahren) Mesozoikum
Geologische Zone: Zentralzone
Abbauort: Krastal in Treffen bei Villach (Kärnten)
Abbausituation: Im Betrieb von der Firma Lauster Naturstein GmbH

Petrographie

Makroskopische Aufnahme des Krastaler Marmors

In der makroskopischen Aufnahme des Krastaler Marmors ist ein grobkristalliner Marmor zu sehen. Wirkt sehr weiß und hat kaum Verunreinigungen.

Dünnschliffbeschreibung

  • Dünnschliff des Krastaler Marmors unter dem Mikroskop: Überblicksaufnahme parallele Polarisatoren

  • Dünnschliff des Krastaler Marmors unter dem Mikroskop: Überblicksaufnahme gekreuzte Polarisatoren

Die Untersuchung des Dünnschliffs des Maissauer Granits mit dem Polarisationsmikroskop ergab die Mineralzusammensetzung Kalzit mit sehr geringen Anteilen an Quarz. Diese gut auskristallisierten Kalzitminerale bilden ein Mosaikgefüge (Polygon-Pflaster).

Der Hauptbestandteil des Krastaler Marmors ist Kalzit. Es sind kaum Fremdminerale zu erkennen. Die Kalzite sind durch die vielen Zwillingslamellen und die verzahnten Körner charakterisiert. Selten weisen die Kalzite Tripelpunkte zwischen den einzelnen Kalzitkörnern auf, sie zeigen jedoch strukturierte Korngrenzen. Es treten ganz vereinzelt Quarze mit teilweise undulöser Auslöschung auf.

Mineralbestand mittels Röntgendiffraktometrie und simultaner Thermoanalyse

Der Mineralhauptbestandteil Kalzit und Spuren von Quarz konnten mittels Röntgendiffraktometrie bestimmt werden. In der oberen Abbildung ist dies anhand des Kalzithauptpeaks bei ist 29,4° (2 Theta) erkennbar. Der Hauptpeak von Quarz ist bei 26,6°. Zusätzlich sind noch die weitern Kalzitpeaks beschriftet.

Aus der Massenänderung von 43,9% bei der simultanen Thermoanalyse errechnet sich stöchiometrisch ein Kalzitgehalt von 99,8%. Der Peak von Kalzit liegt bei 858°C.

Anwendungsbeispiele

Krastaler Marmor kommt sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zum Einsatz. Als Mauer-, Treppen- und Pflastersteine sowie als Bodenbeläge und Fassadenverkleidung wird er verwendet. Beispielweise hat die Universität Wien am Ring eine Stiege aus sandgestrahltem Krastaler Marmor (Abbildung 1 und Abbildung 2). In der Meidlinger Arcade findet man mit Krastaler Marmor (weiß) und Chloritschiefer (grün) aus Osttirol einen kunstvoll verlegten Boden (Abbildung 3, Abbildung 4 und Abbildung 5).

(1) Wien Ringstraße Universitätsstiege und Sockel aus Krastaler Marmor

(2) Wien Ringstraße Universitätsstiege, Detailaufnahme

(3) Arcade Wien Meidling: weiße Bodenplatten

(4) Arcade Wien Meidling: Stiegenfrontplatten aus Krastaler Marmor

(5) Bodenplatte der Meidlinger Arcade aus Krastaler Marmor im Detail