Geologische Kurzbeschreibung: Feinkörniger bis mittelkörniger Leukogranit mit Quarz, Dunkelglimmer und einem hohen Anteil an Plagioklas.
Geologisches Alter: Karbon (ca. 320 Mio. Jahre alt) Paläozoikum
Geologische Zone: Böhmische Masse
Abbauort: Steinbruch in Langenstein
Abbausituation: Im Betrieb von der Firma Poschacher

Petrographie

Makroskopische Aufnahme des Neuhauser Granits.

Das makroskopische Erscheinungsbild des Neuhauser Granits ist durch eine leukokrate Farbgebung sowie durch ein mittel- bis feinkörniges Gesteinsgefüge dominiert. Es sind kleine grau, transparente Quarzkristalle zwischen den milchigen Feldspat-Kristallen zu sehen. In den Zwischenräumen ist Glimmer – Biotit – zu finden.

Dünnschliffbeschreibung

  • Übersicht parallele Polarisatoren.

  • Übersicht gekreuzte Polarisatoren.

  • Feldspäte mit Serizierung (gekreuzte Polarisation)

  • Brauner Biotit mit grüner Chlorit-Umwandlung (parallele Polarisation)

  • Magmatische Zonierung eines Feldspats (gekreuzte Polarisation)

Es wurde der Dünnschliff des Neuhauser Granits mit dem Polarisationsmikroskop untersucht, sowohl mit parallelem Polarisator als auch mit gekreuztem. Das Gestein setzt sich aus Alkalifeldspat, Plagioklas, Quarz und geringen Anteilen an Biotit, Chlorit und Serizit zusammen. Als Akzessorien (Begleitminerale) sind Erze, wie Zirkon und Apatit vorhanden. Diese Minerale bilden ein magmatisches Gefüge, das bedeutet es ist nicht orientiert und gut auskristallisiert.

Die Hauptbestandteile des Neuhauser Granits sind Plagioklas, Alkalifeldspat, Quarz und Biotit. Die Plagioklase sind durch magmatischen Zonarbau und meist idiomorpher Kristallausbildung charakterisiert. Häufig weisen die Alkalifeldspäte eine Mikroklingitterung auf, zeigen pertitische Entmischungen und Umwandlungen zu Hellglimmer (Serizit). Ebenfalls treten xenomorphe Quarze mit teilweise undulöser Auslöschung auf. Vereinzelt können Tripelpunkte zwischen den einzelnen Quarz-Körnern beobachtet werden, was auf ein statisches Wachstum hindeutet. Die auftretenden vorwiegend hypidiomorphen Biotite liegen nicht orientiert im Gesteingefüge vor und weisen lokal in-situ Umwandlungen zu Chlorit auf.

Unter parallelen Polarisatoren erscheinen die Biotite braun (Eigenfarbe), unter gekreuzten Polarisatoren erscheinen sie in mittleren bis hohen Interferenzfarben. Es sind monokline Kristalle, die vollkommene Spaltbarkeit nach 001 aufweisen.

Eigenschaften

  Einheit Granit, Granodiorit
Rohdichte1 g/cm3 2,54-2,80
Reindichte2
(Spezifisches Gewicht)
g/cm3 2,62-2,85
Wasseraufnahme Massen% 0,1-1,5
Gesamt Porosität Volums% 0,4-6,9

Tabelle: Technische Eigenschaften für Granit und Granodiorit (SCHUHMANN 1989)

[1] Bei der Kenngröße Rohdichte werden sowohl die Dichte des Materials als auch der Porenraum, inklusive der darin eingeschlossenen Luft, mit einbezogen.
[2] Bei der Kenngröße Reindichte wird die Dichte des Gesteins ohne Porenraum angegeben.

Mineralbestand mittels Röntgendiffraktometrie

Im Zuge der XRD konnte Quarz, Alkalifeldspat und Plagioklas als Haupt- und Nebenbestandteile festgestellt werden. Außerdem sind noch Spuren von Glimmer vorhanden. In der Abbildung sind die 4 Hauptpeaks der genannten Minerale beschriftet.

Anwendungen