INReS - Integration nachhaltiger Regenwassermanagement-Tools in die Planungs- Ausführungs- und Bewirtschaftungs-Software (BIM)
Starkregen- und Extremwetterereignisse häufen sich nicht nur in den letzten Jahren, sondern werden durch die fortschreitende Klimakrise auch in Zukunft verstärkt auftreten. Städte und urbane Regionen sind besonders betroffen, da die natürliche Versickerung durch großflächige Versiegelung verhindert wird. Das bedeutet enorme Kosten für die Kommunen, die den Großteil des Niederschlags über die Kanalisation ableiten müssen.
Eine Maßnahme zur Klimawandelanpassung stellt hier das integrative Regenwassermanagement dar, welches den Niederschlag nachhaltig puffern und für Flora und Fauna zur Verfügung stellen kann. Blau-Grüne-Infrastrukturen, wie Dach- und Fassadenbegrünungen, Zisternen oder weitere Retentionslösungen, können kombiniert und im Bestand sowie Neubau installiert werden. Das reduziert nicht nur die Abwasserlast, sondern bietet durch eine gesteigerte Verdunstungskühlung und Verminderung der städtischen Überhitzung eine Verbesserung der Lebensqualität für die Bewohner*innen.
Planung, Ausführung und Betrieb solcher Anlagen stellt Betroffene aufgrund der Komplexität und der Fülle an Systemlösungen häufig vor große Probleme. In der Sondierung INReS soll eine interaktive Webanwendung vorbereitet und bewertet werden, um geeignete Maßnahmen im Umgang mit Regenwasser für Bestand und Neubau empfehlen zu können. Das Ergebnis soll für interessierte Bewohner*innen ebenso zugänglich sein, wie für Expert*innen, die diese Lösungen in die konkrete Planung übernehmen wollen. So können projektbezogene Lösungsansätze für ein nachhaltiges Niederschlagsmanagement aufgezeigt und nutzungsgruppenspezifisch angeboten werden.
Das Konzept, welches der Webanwendung zugrunde liegt, wurde im Zuge des Co-Creation LAB Vienna (Wirtschaftsagentur Wien sowie Stadt Wien) „Regenwasser in der Stadt" mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Für diese Sondierung wurde das Konzept allerdings weiterentwickelt, da eine BIM-Kompatibilität der Daten für eine größtmögliche Verbreitung und bestmögliche Integration in allen Phasen eines Projektes notwendig ist. So können unterschiedlichste Stakeholder und Gewerke auf Daten zugreifen, diese gemeinsam bearbeiten und im Falle von Planänderungen schnell und ohne Informationsverlust reagieren – von der Konzeption über die Planung, den Bau bis hin zum Betrieb und etwaigen Sanierungen.
Interne Prozesse der Web¬anwendung und der Datenbank, erforderliche Schnittstellen, Standards (z.B. durch Datenaufbereitung im IFC-Standard) und Parameter werden in diesem Projekt erarbeitet, überprüft und weiterentwickelt. Basierend auf einer umfangreichen Systemdatenbank (Regenwasser Database) sowie vordefinierten Parametern werden Best-Practice-Modelle für unterschiedlichste Bebauungstypen erstellt. Darüber hinaus sollen potenzielle Stakeholder identifiziert, sowie Profit- und Non-Profit-Businessmodelle entwickelt werden. Ein Proof of Concept am realen Objekt garantiert die Konsistenz der Daten und Parameter.
Durch diesen ganzheitlichen Ansatz einer einfachen, nutzungsgruppenoptimierten Webanwendung, ergänzt durch maximale Kompatibilität zu BIM, werden die Bedürfnisse nahezu aller potenziellen Stakeholder bestmöglich abgedeckt und eine breite Anwendbarkeit garantiert.
In das Projekt bringen unter der Leitung des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau die Green4Cities GmbH, das Ingenieurbüro für Landschaftsplanung und -architektur DI Joachim Kräftner und DIE ANTWORT · Büro für Informationstechnik GmbH ihre Expertise ein.
Laufend aktualisierte Informationen finden Sie auf der Homepage Stadt der Zukunft und kollektiv regenwasser.
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich gerne an:
DI Pia Minixhofer
DI Oliver Weiss