Bestimmung von Mykotoxinen in Lebens- und Futtermitteln
Derzeit sind etwa 300-400 Substanzen unter dem Begriff "Mykotoxine" (für Säugetiere giftige, sekundäre Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen) zusammengefasst. Trotzdem liegt der Fokus der meisten analytischen Methoden auf den Substanzen, für die es gesetzliche Reglementierungen gibt (sowie einige ihrer Derivate), was in Summe etwa zwei Dutzend Substanzen ausmacht. Im Gegensatz dazu ist über das Auftreten der restlichen toxischen Schimmelpilzmetaboliten kaum etwas bekannt, was nicht zuletzt am Mangel an geeigneten analytischen Methoden liegt.
In unserer Arbeitsgruppe versuchen wir, mit der modernsten Generation schnell scannender Massenspektrometer quantitative LC-MS/MS Methoden zu entwickeln, die eine Vielzahl von Pilzmetaboliten simultan erfassen können. In mehreren wissenschaftlichen Publikationen konnte gezeigt werden, dass die Selektivität, Empfindlichkeit und Robustheit der modernen Tandem-Massenspektrometer die quantitative Bestimmung einer großen Anzahl von Substanzen in verdünnten Rohextrakten bis in den sub-µg/kg Bereich erlaubt. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn der Einfluß der Matrix auf die Ionisierung der Analyten (Matrixeffekte) gut charakterisiert ist, was aus unserer Sicht von gängigen Guidelines für die Methodenvalidierung ungenügend behandelt wird.
Schwerpunkte
- Methodenentwicklung für die quantitative Analyse einer Vielzahl von Pilzmetaboliten und ausgewählten Pflanzentoxinen
- Analyse von ca. 1000 (Stand 10/2022) Verbindungen in Lebens- und Futtermitteln im µg/kg-Bereich; ein zusätzliches Modul für Pestizide und Tierarzneimittel ist auf Anfrage verfügbar
- Die Quantifizierung wird durch eine der weltweit größten Sammlungen an Pilzmetabolit-Standards ermöglicht
- Die Methodengenauigkeit wird für die regulierten Mykotoxine laufend durch die Teilnahme an Ringversuchen überprüft
- Anwendung der Methodik auf Probensets von nationalen und internationalen wissenschaftlichen Partnern