Verkehrstote bei Straßenverkehrsunfällen in Österreich - aktueller Stand

Verkehrstote bei Straßenverkehrsunfällen in Österreich – aktueller Stand

Die Grafik zeigt die bisherige Entwicklung im laufenden Jahr und in den Jahren davor. 

Als Datenbasis dient der jeweils zu Wochenbeginn vom Bundesministerium für Inneres verlautbarte aktuelle Stand der Anzahl der Verkehrstoten. Bei der Grafik handelt es sich um einen Vergleich der vorläufigen Zahlen, da die später an den Unfallfolgen Verstor­benen (30 Tage-Frist) während des Jahres erst nachträglich laufend hinzugefügt werden. Nach Jahresende geschieht dies rückwirkend, woraus der meist steile Anstieg in der jeweils letzten Jahreswoche hin zur Jahresendzahl resultiert. Die Prognose beruht auf den Wochenergebnissen seit 1.1.2009 bis zum Ende des Vorjahres.

Kurze Interpretation:

In den Jahren 2016 bis 2019 veränderte sich die jährliche Anzahl der Verkehrstoten nur wenig – die Schwankungen erscheinen eher zufällig bzw. zeigen keinen systema­tischen Trend hin zu einer höheren Verkehrssicherheit. 

2020 setzte sich diese Entwicklung anfangs fort. Mit den Covid-Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 reduzierten sich die Anzahlen der wöchentlich Getöteten aller­dings erheblich. Insgesamt kann in diesen beiden Jahren von rund 100 Verkehrstoten weniger ausgegangen werden, als es ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre.

Das Jahr 2022 verlief höchst ungewöhnlich: Bis weit in den Sommer hinein zeichnete sich ab, dass wie in den Jahren 2016 bis 2019 wiederum über 400 Menschen bei Verkehrsunfällen sterben würden. Ab etwa September jedoch bis zum Jahresende flachte die Zunahme der Getötetenzahlen deutlich ab. Die Gründe dafür sind unklar. Es kam – anders als bei den Lockdowns – nicht zu einer gravierenden Reduktion der Verkehrsmengen. Auch ein Einfluss der Witterung kommt wohl nicht infrage, denn Oktober, November und Dezember waren überdurchschnittlich mild. Ist aber vielleicht das generelle Geschwindigkeitsniveau auf Österreichs Straßen zumindest ein wenig gesunken? Wurde etwa wegen der hohen Spritpreise gelegentlich etwas langsamer (sparsamer) gefahren? Oder zeigte das mit 1. September 2022 umgesetzte "Raser­paket" mit seinen deutlich höheren Strafandrohungen für markantes Schnellfahren Wirkung? Schon ein geringfügiger Rückgang der durchschnittlichen Geschwindigkeiten reduziert nämlich weit überproportional die Wahrscheinlichkeit tödlicher Unfälle. 

Der positive Trend vom Herbst 2022 setzte sich 2023 leider nicht fort. Vielmehr entwickelte sich die Anzahl der Verkehrstoten 2023 wieder wie in den Jahren vor der Pandemie.

Das Jahr 2024 verlief wiederum untypisch: Die erste Jahreshälfte entwickelte sich erfreulich, noch Ende Juni war die Anzahl der bis dahin Getöteten die bisher niedrigste, sogar niedriger als in den beiden Pandemiejahren. Über den Sommer jedoch bis Ende September war die Zunahme der Getötetenzahlen stärker als in fast allen Jahren davor, um danach – ähnlich wie im Herbst 2022 – wieder recht flach zu verlaufen. 

Auch wenn eine schlüssige Erklärung für die Ursachen aussteht: 2024 sind auf Österreichs Straßen weniger Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben als (mit einer Ausnahme) in allen Jahren der letzten Dekaden davor.

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