Das HyWa Messnetz im Lehrforst Rosalia

Das hydrologische Messnetz im Lehrforst Rosalia

An 9 Standorten im Lehrforst werden mit insgesamt ca. 40 Sensoren rund 100 hydrometeorologische Messgrößen mit einer zeitlichen Auflösung von im Allgemeinen 10 Minuten erfasst und können über ein WebInterface visualisiert bzw. als Datensätze abgefragt werden.

Bei der Auswahl der hydrologischen Messstellen wurde darauf geachtet, unterschiedlich große Einzugsgebiete zu erfassen, sowie die Messstellen mit relativ geringem Aufwand errichten und langfristig betreuen zu können. Die Wahl fiel auf die Standorte Q1 (Mittereckgraben) und Q2 (Grasriegelgraben), mit einem Einzugsgebiet von 9 bzw. 27 ha. Als weiterer Standort Q3 wurde das schon seit 1983 betriebene Messwehr Grasriegelgraben mit 223 ha mit einbezogen, das mit einer neuen Pegelsonde (im Parallelbetrieb zur bisherigen Messung), Regenmesser, Temperatur- und Luftfeuchtesensor ausgestattet wurde. 

Weiters wurden an den Klimastationen K1 Heuberg und K2 Mehlbeerleiten neue Niederschlagsmesser installiert, sodass die Daten aller Stationen in gleicher Weise erfasst werden und auch in gleicher Weise zugänglich sind.

Die Hauptziele sind

  • Gewinnung von Daten zur Untersuchung von Transportprozessen im System Boden, Wasser, Pflanzen und Atmosphäre
  • Fokus: „vom Punkt zur Fläche”
  • Schaffung von umfassenden Referenz- und Hintergrundinformationen für Forschungsprojekte zur künftigen Einzugsgebietsbewirtschaftung unter dem Einfluss des Klimawandels
  • Schaffung einer “offenen” Infrastruktur für Datenerfassung und –verarbeitung

 

Messstelle Q1 Mittereckgraben

Messstelle Q1 Mittereckgraben

Die Messstelle Q1 Mittereckgraben liegt an der Forststraße, die vom Messwehr Grasriegelgraben rechtsufrig des Mittereckgrabens hinauf zum Lehrforstzentrum führt. Sie liegt unmittelbar unterhalb der in den letzten Jahren betriebenen Versuchsfläche des Instituts für Bodenforschung und nutzt einen Rohrdurchlass durch die Forststraße als Wasserfassung. Das Messgerinne ist als H-Flume ausgeführt. 

An der Messstelle Q1 werden folgende Werte gemessen:

  • Durchfluss: mittels 1-Ft H-Flume über die Messung des Wasserstands, Durchflüsse unter 0.02 l/s werden mittels Kippzähler gemessen
  • Niederschlag: Mittels eines ADCON RG1 Niederschlagsmessgerätes
  • Lufttemperatur und Bodenfeuchte: ADCON Kombisensor TR1
  • Elektrische Leitfähigkeit und Wassertemperatur: Messung mittels Ponsel C4E Sonde
  • Bodenwasser und Temperatur: Stevens Hydraprobe II Sonden

Die Datenerfassung und –fernübertragung aller gemessenen Daten erfolgt mittels einer ADCON RTU.

Messstelle Q2 Grasriegelgraben

Messstelle Q2 Grasriegelgraben

Die Messstelle Q2 Grasriegelgraben liegt an der Forststraße, die vom Messwehr Grasriegelgraben linksufrig des Grasriegelgrabens hinauf zum Lehrforstzentrum führt. Sie nutzt ebenfalls einen Rohrdurchlass durch die Forststraße als Wasserfassung.

Die Ausführung der Messstelle erfolgt grundsätzlich gleich wie bei der Messstelle Q1, es wurde jedoch kein Kippzähler verbaut.

Messstelle Q3 Messwehr Grasriegelgraben

Messstelle Q3 Messwehr Grasriegelgraben

Das Messwehr Grasriegelgraben wurde 1983 im Zuge der Forschungsinitiative Waldsterben
errichtet und erfasst ein Einzugsgebiet von ca. 223 ha. Es handelt sich um ein Thompson Dreieckswehr, dem 2 Absetz- und Beruhigungsbecken vorgeschaltet sind.

Das Messwehr ist mit einem Lattenpegel und seit mehr als 20 Jahren mit einer Drucksonde zur Messung des Wasserstandes ausgestattet, der auf einem Datenlogger im 5-Minuten Intervall aufgezeichnet wird. Im September 2015 wurde zusätzlich im Parallelbetrieb eine neue Drucksonde Keller PR-46X installiert. Die Datenerfassung erfolgt mit einer RTU.

Messstelle Q4 Grasriegelgraben

Messstelle Q4 Grasriegelgraben

Die Messstelle Q4 Grasriegelgraben liegt an der Forststraße, die vom Messwehr Grasriegelgraben linksufrig des Grasriegelgrabens hinauf zum Lehrforstzentrum führt. Sie nutzt einen Durchlass aus Betonrohren mit 1 m Durchmesser durch die Forststraße als Wasserfassung.

Entsprechend der höheren Wasserführung wurde hier ein 2-Ft H-Flume installiert, mit einem Messbereich von 0.04 bis 315 l/s. Die Obergrenze entspricht etwa einem HQ5.

  • An der Messstelle Q4 wird der Durchfluss mittels des 2-Ft H-Flumes über die Messung des Wasserstandes gemessen.
  • Die Niederschlagsmessung erfolgt über deinen ADCON RG1 Ombrometer.
  • Die Lufttemperatur und Luftfeuchte werden mittels eines ADCON Kombisensors TR1 gemessen.
  • Elektrische Leitfähigkeit und Wassertemperatur werden mittels s::can condu:lyzer gemessen.
  • Die Wasserqualitätsparameter TOC, NO3-N und Trübung werden mittels einer s::can Spektrometersonde multi::lyser beobachtet.