Sicherheitstechnische Analyse und Risikobewertung von Konzepten zu Partitionierungs- und Transmutationsanlagen für hochradioaktive Abfälle

 

Im Auftrag des deutschen Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung untersuchte das Projekt international unter dem Begriff „Partitionierung und Transmutation“ verfolgte Verfahren und Reaktorkonzepte. Szenarienbasierte Abschätzungen für mögliche P&T Szenarien in Deutschland wurden hierfür durchgeführt.

Wichtige Schlussfolgerungen des Projektes waren:

  • P&T-Programme wären nach dem gegenwärtigen Stand von Wissenschaft und Technik nur für abgebrannte Brennstäbe, nicht für bereits verglaste Abfälle praktikabel.

  • P&T-Programme verlangen nach dem langfristigen Betrieb einer Vielzahl von kerntechnischen Anlagen.

  • Die notwendigen kerntechnischen Anlagen und Verfahren stehen nicht im großtechnischen Maßstab zur Verfügung.

  • Es ist noch offen, ob der notwendige technische Entwicklungsstand für die großtechnische Umsetzung eines P&T-Programmes erreicht werden kann.

  • Die Durchführung eines P&T-Programmes würde den Einlagerzeitraum in ein Endlager für hochradioaktive Abfälle erheblich in die Zukunft verschieben.

  • Ein Endlager für hochradioaktive Abfälle würde auf jeden Fall gebraucht.

  • Die Menge an schwach- und mittelradioaktiven Sekundärabfällen würde durch ein P&T-Programm erheblich vergrößert.

  • Sicherheitsrisiken durch den langfristigen Betrieb von kerntechnischen Anlagen in einem P&T-Programm müssten in Kauf genommen werden.

  • Es entstünden Proliferationsrisiken durch den langfristigen Betrieb von kerntechnischen Anlagen in einem P&T-Programm (Gefahr der Verbreitung von waffenfähigem Material und Technologien dieses zu handhaben).

  • Zumindest in Deutschland ist die Genehmigungsfähigkeit der Anlagen derzeit nicht gegeben bzw. längerfristig unklar.

Die Entsorgung hochradioaktiver Abfälle aus der Kernenergienutzung in Deutschland ist eine Aufgabe, die noch viele Jahrzehnte andauern wird. Aus den Erkenntnissen des Gutachtens kann abgeleitet werden, dass eine Konzentration auf die Suche nach einem geeigneten, gesellschaftlich breit akzeptierten Standort für ein Endlager, seinen Ausbau und baldigen Betrieb sowie seine Verschließung zu empfehlen wäre.

Link zum Gutachten:

https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/kta-deutschland/p_und_t/partitionierung-transmutation-gutachten.html;jsessionid=BF05ED6EF34CA25076B7B08C83342BEB.internet971

Laufzeit: 09.2020 - 02.2021

Ansprechperson: Friederike Frieß