Symposium
Gestalten von Technologien in komplexen Systemen
05.06.2024, 9:00-16:00 Uhr
Festsaal der Universität für Bodenkultur,
Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien
In der Abstimmung zum KKW Zwentendorf im Jahre 1978 entschied sich Österreich gegen den Betrieb von Kernkraftwerken. In den darauf folgenden Jahrzehnten bildete sich parteiübergreifend eine politische Leitlinie, die darauf abzielte, auch die Nachbarstaaten Österreichs von den Vorteilen von erneuerbaren Energien und den Gefahren der Kernkraft zu überzeugen. Rasch wurde klar, dass dies ohne unabhängige, wissenschaftliche Unterstützung schwer möglich sei und so wurde im Jahr 1994 das Projekt „Nukleare Sicherheit“ des Akademischen Senates der Universität Wien ins Leben gerufen. Zwei Jahre später entwickelte sich hieraus das Institut für Risikoforschung. Das Institut wechselte 2009 von der Universität Wien an die Universität für Bodenkultur als Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften, wo es seinen Fokus auf die Untersuchung von Risiken erneuerbarer Energien sowie der Bio- und Nanotechnologie erweiterte.
Zum 30 jährigen Jubiläum lädt das Institut zu einem Risikosymposium ein, um gemeinsam einen Blick auf die Arbeit des Instituts zu werfen. In der ersten Hälfte des Symposiums sprechen die bisherigen Institutsleiter- und Stellvertreter über die besonderen Herausforderungen, denen sie in ihrer Zeit begegnet sind. In der zweiten Hälfte werden die Themen, die das Institut heute beschäftigen, sowie Einschätzungen, wo in Zukunft wichtige Beiträge gesehen werden, besprochen.
Beim abschließenden Sektempfang können im kleinen Kreis diese und natürlich auch ganz andere Themen weiter besprochen werden.
Programm
Eröffnung (9:00 – 9:20 Uhr)
Nikolaus Müllner und Bernd Giese
Leitung Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften, BOKU University
Gerhard Mannsberger
Vizerektor für Personal, Organisation und Digitalisierung, BOKU University
Leonore Gewessler
Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie)
Rückblick (9:20 – 12:00 Uhr)
Zur Geschichte des ISR
Nikolaus Müllner, Institutsleiter
30 Jahre universitäre Risikoforschung - Themenschwerpunkt Kernenergie und Erneuerbare
Wolfgang Kromp, Institutsgründer und ehem. Leiter und
Emmerich Seidelberger, ehem. stellvertretender Leiter
10:40-11:00 Kaffeepause
Risikowahrnehmung und Risikokommunikation
Wolfgang Renneberg, ehem. stellvertretender Leiter
Prospektive Technikfolgenabschätzung und Technikgestaltung
Wolfgang Liebert, ehem. Leiter
12:00-13:00 Mittagspause
Ausblick (13:00 – 16:00 Uhr)
13:00-14:00 Kerntechnische Anlagen - ein Knäuel von Risiken
- Risiken der erhofften nuklearen Renaissance (Nikolaus Müllner, ISR)
- Sicherheit von Kernkraftwerken in einer unsicheren Welt (Bernd Hrdy, ISR)
- Die Verbindung zwischen neuen Reaktoren und Kernwaffen
(Friederike Frieß, ISR)
14:00-14:30 Risikoforschung bei erneuerbaren Energietechnologien
- Windenergie - Risikoanalyse und Technikgestaltung (Markus Drapalik ISR)
- Risiken der Energiewende, Ressourcenengpässe, Machbarkeit
(Wolfgang Liebert, ISR)
14:30-14:50 Kaffeepause
14:50-16:00 Risikoforschung in der Bio- und Nanotechnologie
- Prospektive Technikbewertung in der Bio- und Nanotechnologie
(Bernd Giese ISR) - Neue invasive Gentechnologien (Johannes Frieß ISR)
- Vulnerability Analysis of Affected Systems (Carina Lalyer ISR)
- Nanomaterialien, Advanced Materials und Mikroplastik
(Sebastian Purker, ISR)
Schlussworte
Ab 16 Uhr Sektempfang vor dem Festsaal
Das Symposium findet am 5. Juni im Anschluss an die TA24 Konferenz für Technikfolgenabschätzung statt.