Wirksamkeit von Nachhaltigkeitslabels und -Apps

Konsument:innen fehlt oft die notwendige Information, um nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen. Dem sollen Nachhaltigkeitslabels, sowie Nachhaltigkeits-Apps entgegenwirken. Diese geben Auskunft über die ökologischen (sozialen und ethischen) Bedingungen bei der Herstellung eines Produktes. Studien zeigen, dass Nachhaltigkeitslabels bei Lebensmitteln grundsätzlich wertgeschätzt werden, allerdings konkurrieren sie mit Qualität, Geschmack, Preis und anderen Produktattributen. Wie stark Nachhaltigkeitslabels wirken, hängt von persönlichen Merkmalen der Kund:innen u.a. von Altruismus, Umweltbewusstsein und Mehrzahlungsbereitschaft ab. Die Vielzahl an Labels wird auch als „Labeljungel“ bezeichnet und erschwert Konsument:innen oft die Interpretation der Siegel. Mithilfe von Nachhaltigkeits-Apps können Nutzer:innen durch Scannen der Lebensmittel-Rechnung ihre verursachten Umweltauswirkungen messen und mit spielerischen Elementen mehr über Nachhaltigkeit und Gesundheit erfahren, um beim nächsten Einkauf bewusstere Entscheidungen treffen zu können.


>> >> In unserer Forschung werden Präferenzen und Einstellungen der Konsument:innen zu Nachhaltigkeitslabels und -Apps betrachtet und analysiert. Weiters werden Faktoren, die die Einstellungen der Konsument:innen beeinflussen, untersucht.

Lebensmittelabfälle

Jeden Tag werden - vor allem in den industrialisierten Ländern - Unmengen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen weggeworfen. In Österreich landen über 756.700 Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll, davon werden 276.000 Tonnen von und in Haushalten weggeschmissen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum kurz MHD auf der Verpackung von Lebensmitteln sagt aus, wie lange ein Lebensmittel mindestens halten soll. Ist das MHD überschritten, so kann nach einer Kontrolle durch - sehen, riechen, schmecken - das Lebensmittel (z.B. ein Joghurt) vor der Mülltonne bewahrt werden.


>> In unserer Forschung beschäftigen wir uns vor allem mit der Haushaltsebene und untersuchen Faktoren, die dazu führen, dass Lebensmittel in den Haushalten weggeworfen werden und welche Maßnahmen eingesetzt werden können um Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Suffizienter Konsum


Suffizienter Konsum bedeutet die bewusste Entscheidung, Waren und Dienstleistungen, die ökologisch oder sozial nicht verträglich sind, gar nicht zu konsumieren. Im kleinen Maß kann suffizienter Konsum bedeuten, Lebensmittel außerhalb der Saison nicht zu kaufen. Im größeren Maß bedeutet es eine Umstellung von Lebens-, Arbeits- und Freizeitkonzepten. Suffizienter Konsum ist in der breiten Gesellschaft häufig negativ besetzt, scheint jedoch langfristig für die Erreichung von Klima- und Nachhaltigkeitszielen unumgänglich.


>> Unsere Forschung stellt sich gemeinsam mit Forschenden anderer Disziplinen die Frage, wie Konsumerierende suffizienten Konsum erleben, welche unterstützenden Maßnahmen durch Gesellschaft und Gesetzgeber Suffizienz fördern können, und wie maßvoller Konsum eine gesellschaftliche Realität der Zukunft werden kann.

Nachhaltiger Dialog


Der Landwirtschaft kommt eine Schlüsselfunktion in Hinblick auf Klimawandel, Biodiversität und Nachhaltigkeit zu. Ein Verständnis der Gesellschaft für die besonderen Anforderungen und Rahmenbedingungen in welchen die kleinstrukturierte, familienbasierte, österreichische Landwirtschaft im internationalen Wettbewerb agiert, kann nur über einen wechselseitigen Dialog entstehen. Genauso müssen die Akteure der Landwirtschaft die Ansprüche und Bedenken der restlichen Gesellschaft verstehen, um gemeinsam Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen zu finden.


>> In unserer Forschung stellen wir uns die Frage, über welche Medien und Botschaften LandwirtInnen und landwirtschaftliche Interessensvertretungen in einen nachhaltigen Dialog mit der restlichen Bevölkerung und deren Interessensvertretungen treten können.