Hintergrund
In den letzten Jahrzehnten ist der inländische Rohstoffverbrauch in Österreich deutlich gestiegen. Mit 50 kg pro Kopf und Tag liegt dieser um 36% über dem EU-Durchschnitt. Noch drastischer sind diese Zahlen, wenn man mitberechnet, dass die Rohstoffentnahme für die in Österreich konsumierten Waren sowie auch die Produktion selbst oft im Ausland stattfinden: Mit 71 kg pro Kopf und Tag liegt dieser Materialfußabdruck Österreichs um 40% über dem inländischen Ressourcenverbrauch. Österreich liegt damit EU-weit an 5. Stelle. Der Wasserverbrauch, der durch den österreichischen Konsum induziert wird, beträgt rund 4.400 l pro Tag und Kopf – sechsmal so viel wie das in Österreich verbrauchte Wasser.
Das österreichische Verbrauchsniveau geht somit weit über umweltverträgliche Grenzen hinaus und hat Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch in anderen Weltregionen, sowie auf die damit einhergehenden sozial-ökologischen Konflikte rund um den Rohstoffabbau. Aktuell werden auf unterschiedlichen Ebenen Strategien formuliert, die darauf abzielen, die Ressourceneffizienz zu erhöhen, Ressourcenkreisläufe zu schließen sowie menschenrechtliche und ökologische Verantwortung für Rohstofflieferketten zu regeln. Für eine Reduktion des gesamtgesellschaftlichen Ressourcenverbrauchs sind jedoch Maßnahmen gefordert, die über die bisherigen Bemühungen deutlich hinausgehen.
Die Veranstaltung gibt im ersten Teil einen Überblick über den Rohstoffverbrauch Österreichs, führt in verschiedene Berechnungskonzepte ein, und diskutiert Herausforderungen zu dessen Reduktion. Der zweite Teil diskutiert Folgen des Rohstoffverbrauchs Österreichs in anderen Weltregionen sowie aktuelle Strategien und weiterführende Möglichkeiten, um negative Auswirkungen von hohem Ressourcenkonsum zu reduzieren.