Das Wiener Labor für Lumineszenz-Datierungen

Die Gründung des Wiener Labors für Lumineszenz-Datierungen erfolgte im Jahr 2006. Das Labor wurde mit dem Ziel eingerichtet, Schlüsselfragen der Umwelt- und Quartärforschung zu beantworten. Dazu gehören z.B.  die Klärung von Landschaftsgeschichten, die zeitliche Modellierung von geodynamischen Prozessen und die Rekonstruktion von Paläolandschaften. Das Labor ist mit zwei Risø TL-DA 20 Lumineszenz-Messgeräten ausgestattet und verfügt über eine Einzelkorn-Messeinheit mit Infrarot-  und Grünlicht- Laser. Für Fragen aller Art zu unserem Labor stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Ass. Prof. Dr. Christopher Lüthgens (christopher.luethgens(at)boku.ac.at) Prof. Dr. Markus Fiebig (markus.fiebig(at)boku.ac.at)

Gammaspektrometrie-Labor

Für Fragen aller Art zu unserem Labor stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Ass. Prof. Dr. Christopher Lüthgens (christopher.luethgens(at)boku.ac.at)

Prof. Dr. Markus Fiebig (markus.fiebig(at)boku.ac.at)

Das Prinzip der Lumineszenz-Datierung

Mittels Optisch stimulierter Lumineszenz (OSL) und Infrarot stimulierter Lumineszenz (IRSL) wird die letzte Belichtung einer Ablagerung  - normalerweise durch die Sonne - untersucht. Die Ablagerungsalter werden durch die Division von Äquivalenzdosis (De) und Dosisrate (Dr) ermittelt. Die Äquivalenzdosis, die in Gray (1 Gy = 1 J/kg) ausgedruckt wird, ist ein Messwert für Strahlendosis.  In Mineralen wie Quarz und Feldspat wird die Strahlendosis im Untergrund während der Sedimentbedeckung akkumuliert. Die Dosisrate ist ein Ausdruck für die natürliche ionisierende Strahlung in Sedimenten und wird in Gy/a ausgedrückt. Quellen für die natürliche radioaktive Strahlung in Sedimenten sind 232Th, 238U, 235U und 40K (welche in einer Vielzahl von Mineralen vorkommen) sowie zusätzlich die kosmische Strahlung.

Materialien und Datierungsbereich der Lumineszenz-Datierung

Lumineszenz-Datierungen sind an einer Vielzahl von Sedimenten durchführbar. Quarze und Feldspäte werden aufgrund ihrer Häufigkeit  in Sedimenten meistens für die Bestimmung der De verwendet. Am besten geeignet sind äolische Ablagerungen wie Dünensande oder Löss. Sedimente, die unter Wasserbedeckung abgelagert wurden, wie z.B. fluviale, glaziofluviale und litorale Ablagerungen, können unter Umständen problematisch für die Datierung sein. Die Wasserbedeckung kann fallweise eine Rückstellung des Lumineszenz-Signals während Transport und Ablagerung verhindern. Jüngste methodische Herangehensweisen, insbesondere die Einzelkorndatierung von Quarzen, belegen, dass dieses Problem der unvollständigen Bleichung bewältigt werden kann. Weiterhin können mittels Lumineszenz-Datierungen auch gebrannte Materialen wie Keramik oder ehemalige Feuerstellen datiert werden. Der datierbare Bereich liegt zwischen wenigen Zehnerjahren bis zu mehreren hunderttausend Jahren. Das obere Datierungslimit ist stark abhängig von der natürlichen Dosisrate im Untergrund und den internen Lumineszenz-Eigenschaften der datierten Minerale.

Kontakt:

Prof. Markus Fiebig & Dr. Christopher Lüthgens Institut für Angewandte Geologie Department für Bautechnik und Naturgefahren Universität für Bodenkultur Wien Peter Jordan-Str. 70 A-1190 Wien, Österreich Ort des Wiener Labors für Lumineszenz-Datierungen: Institut für Angewandte Geologie Department für Bautechnik und Naturgefahren Universität für Bodenkultur Wien Peter Jordan-Str. 82 A-1190 Wien, Österreich

Literaturhinweise:

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