100 Jahre Dissertation Ilse Wallentin (Pflanzenbau)
Im Jahr 1924 war Ilse Wallentin die erste Doktorandin an der BOKU. Ihre Dissertation hat sie unter dem Titel „Standweitenversuche mit Coriandrum sativum, Pimpinelle anisum und Digitalis lanata“ verfasst. Im Vorwort bedankt sie sich bei Dr. phil. Hermann Kaserer, ordentlicher Professor und Vorstand der Lehrkanzel für landwirtschaftlichen Pflanzenbau, für seine Unterstützung.
Im Jahr 2024 gehört das Institut für Pflanzenbau, wie es nun bezeichnet wird, zum Department für Nutzpflanzenwissenschaften (DNW). In den acht Jahren zwischen 2016 und 2023, für die alle Namen vorliegen, haben insgesamt 45 Personen ihr Doktorat gemacht. Davon waren 17 Frauen (37,8 %) und 28 Männer (62,2 %).
Ilse Wallentin würde sich heute aber nicht nur unter den Dissertantinnen in bester weiblicher Gesellschaft befinden. Die Departmentleitung (Siegrid Steinkellner) ist ebenso in Frauenhand wie drei der sechs Institutsleitungen (Siegrid Steinkellner, Astrid Forneck und Anna J. Keutgen). Von den 4,5 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) bei den Universitätsprofessuren handelt es sich mit 3,0 VZÄ um doppelt so viele Professorinnen wie Professoren. Vergleicht man die VZÄ aller DNW-Mitarbeiter:innen in den Jahren 2014 und 2022 lässt sich sowohl bei den Wissenschaftler:innen als auch beim allgemeinen Personal ein steigender Frauenanteil ablesen.
Vollzeitäquivalente DNW 2014 | Vollzeitäquivalente DNW 2022 |
66,7 gesamt | 85,9 gesamt |
32,5 Wissenschaftler:innen (global und Drittmittel), davon 13,9 Frauen | 51,5 Wissenschaftler:innen (global und Drittmittel), davon 24,0 Frauen |
33,2 Admin/Tech, davon 15,5 Frauen | 33,2 Admin/Tech, davon 18,6 Frauen |
Und wer weiß, heutzutage hätte Ilse Wallentin vielleicht sogar in Erwägung gezogen, einen weiteren Schritt zu machen und sich am Institut für Pflanzenbau bzw. am Department für Nutzpflanzenwissenschaften zu habilitieren. Während 2014 am DNW 13 Wissenschaftler:innen habiliert waren (davon 4 Frauen), waren es 2022 15 Wissenschaftler:innen (davon 5 Frauen). Nur „Frl. Ing.“ (Fräulein Ingenieur), wie am Titelblatt ihrer Dissertation zu lesen ist, würde sie sich heute ziemlich sicher nicht mehr nennen.
Autorinnen: Klaudia Kremser & Tania Baharyan-Pfeffer