Ilse Wallentin – Leben und Wirken

Ilse Wallentin wurde am 26. April 1895 als Tochter von Robert und Clara Wallentin, geb. Liedtke, in Wien geboren. Die Volksschule besuchte sie ab 1901 zuerst in Wien, dann in Rovereto/Südtirol und schließlich ein Jahr in Berlin. Von 1906 bis 1913 Besuch des Mädchenlyzeums in Rovereto. Von 1916 bis 1918 Absolvierung des städtischen Mädchenrealgymnasiums in Innsbruck (Matura im Juli 1918 mit Auszeichnung).

Am 1. Oktober 1919 immatrikulierte Ilse Wallentin als ordentliche Hörerin an der Hochschule für Bodenkultur, Studienrichtung Landwirtschaft. Sie schloss ihr Studium am 28. März 1924 mit der Dritten Staatsprüfung ab. Am 9. April 1924 überreichte sie ein „ vorschriftmäßiges Gesuch" mit der Dissertation „Standweitenversuche mit Coriandrum sativum, Pimpinella anisum und Digitalis lanata" um Zulassung zum Rigorosum. Das Rigorosum fand am 15. Mai 1924 statt, die feierliche Promotion am 21. Mai 1924.

Ilse Wallentin war die erste weibliche Absolventin, die den akademischen Grad eines Doktors der Hochschule für Bodenkultur erworben hat.

1925 heirateten Dr. Ilse Wallentin und Dipl.-Ing. Josef Blasch, Assistent an der BOKU, in Wien. Von 1925 bis 1942 war sie Mitarbeiterin in der Redaktion des Fachblattes „Der Pionier". Von Juli 1942 bis Dezember 1960 arbeitete Ilse Blasch-Wallentin an der Versuchs- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft in Wien, später Bundesanstalt für Pflanzenbau und Samenprüfung. Zunächst war sie Fachangestellte für die Verwaltung der Versuchswirtschaft Fuchsenbigl, anschließend im höheren technischen Fachdienst in der Zuchtbuchabteilung. Von 1949 bis 1965 redigierte sie das Jahrbuch der Bundesanstalt für Pflanzenbau und Samenprüfung.

Am 22. November 1975 starb Ilse Blasch-Wallentin in Wien, sie wurde am Grinzinger Friedhof beerdigt.

Ilse-Wallentin-Haus

2020 wurde das neu errichtete Seminargebäude nach Ilse Wallentin benannt und am 20. Oktober 2020 als Ilse-Wallentin-Haus eröffnet. Auf 3016 m2 ist Lehre und Forschung in unterschiedlichen Bereichen möglich: eine Seminarzone mit zehn Seminarräumen für rund 500 Studierende, Bibliotheksräume und Userräume für rund 130 Studierende, eine Institutszone mit 114 Arbeitsplätzen und rund tausend Quadratmeter Nutzfläche im 2. und 3. Obergeschoß.

Weitere Informationen siehe Link: https://boku.ac.at/fileadmin/data/H01000/H10090/H10400/H10420/Geschichte/PlakateGebaeude/211014_Ilse-Wallentin-HausQR-full.jpg

Ilse Wallentin Galerie