Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

M. H. Gerzabek, K. Mück, F. Steger und S. M. Algader:

Die Auswaschung von 60CO, 137Cs und 226Ra im Lysimeterversuch

Zusammenfassung

Der vorliegende Bericht umfaßt die ersten Ergebnisse der 1990 in Betrieb genommenen Lysimeteranlage des Forschungszentrums Seibersdorf. Die Anlage besteht aus zwölfmonolithisch entnommenen Bodenkörpern von vier verschiedenen Standorten (3 Wiederholungen). Seit 1990 wurden folgende landwirtschaftliche Kulturen angebaut: Winterendivie, Mais, Winterweizen, Gelbsenf Zuckerrübe und Kartoffel. Die Sickerwasserbildung lag, unter Ausschluß der Daten des ersten Halbjahres, in den ersten drei Versuchsjahren im Halbjahresdurchschnitt zwischen 3,9 % und 18,3 % der gesamten zugeführten Wassermenge. Die beiden Lockersedimentbraunerden zeigten eine mittlere Sickerwasserbildung von rund 10 %, die silikatische Felsbraunerde und der trockengefallene Gley einen Wert von etwa 20 %. Die Auswaschung der drei 1990 in den Oberboden eingebrachten Radionuklide 60Co, 137Cs und 226Ra zeigte große Unterschiede. Die geringsten Auswaschraten wurden für 137Cs, gefolgt von 60Co beobachtet. Die 226Ra-Aktivitätskonzentrationen in den Sickerwässern waren am größten. Durch den Vergleich der Konzentrationsverhältnisse von 226Ra/228Ra im Unterboden und im Sickerwasser konnte allerdings festgestellt werden, daß der überwiegende Teil des im Sickerwasser nachgewiesenen 226Ra aus dem natürlichen Inventar des Unterbodens und nicht von der künstlichen Kontamination des Oberbodens stammt. Es ergibt sich daher folgende Reihung der Auswaschungsraten aus dem kontaminierten Oberboden: 60CO > (226Ra) > 137Cs. Schlagworte:  Auswaschung, Lysimeter, österreichische Böden, Radionuklide.