Pichler
Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment
W. A. Pichler und J. J. Frickh:
Untersuchungen zum Einsatz von unterschiedlich aufbereitetem Stroh in der Jungstiermast
Zusammenfassung
In einem Fütterungsversuch mit 36 Fleckviehkälbern wurden folgende Fragen geprüft: Welchen Einfluß hat die gemeinsame Pelletierung des geschroteten und mit NaOH aufgeschlossenen Strohs mit dem Kraftfutter im Vergleich zur getrennten Pelletierung auf die Mastleistung und den Schlachtkörperwert? Und wird der Futterwert von geschrotetem nativem Stroh durch den Aufschluß mit Natronlauge noch erhöht? Der Versuch erbrachte folgende Ergebnisse: Hinsichtlich der Gesamtzuwachsleistung bestanden zwischen den Strohbehandlungen keine bedeutsamen Unterschiede. Die gemeinsame Pelletierung von Aufschlußstroh mit dem Kraftfutter bewirkt eine Erhöhung der Gesamttrockenmasseaufnahme. Je kg Zuwachs bestand nur im Teilabschnitt vom 305.-365. Lebenstag (LT) ein signifikanter Unterschied, bei allen anderen Teilabschnitten sowie in der gesamten Versuchsperiode waren die Differenzen zufallsbedingt. Hinsichtlich des Nährstoffaufwandes bestanden bei der umsetzbaren Energie (ME) deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen, sowohl beim Gesamtfutteraufwand als auch beim Aufwand je kg Zuwachs, wenngleich in den einzelnen Teilabschnitten unterschiedlich deutliche Ausprägungen vorhanden waren. Hinsichtlich des Energieaufwandes haben die Gruppen, deren Rationen Aufschlußstroh enthielten, sowohl beim täglichen Aufwand als auch beim Aufwand je kg Zuwachs, gegenüber der Rohstroh-Kraftfuttergruppe (RK) höhere Werte. Die Rationsgestaltung hat auf den Schlachtkörperwert keinen deutlichen Einfluß, sowohl auf den Fettanteil, als auch auf den Fleischanteil. Lediglich beim Anteil wertvoller Teilstücke besteht zwischen der Alleinfuttergruppe (AF) und der Aufschlußstroh-Kraftfutter Gruppe (AK) ein deutlicher Unterschied. Das Resümee dieses Versuches ist, daß einerseits eine getrennte Verfütterung von Stroh und Kraftfutter gegenüber dem Alleinfutter keine nennenswerte Beeinflussung der tierischen Leistungen verursacht und andererseits die Vermahlung des Strohs allein wahrscheinlich ausreicht, eine Verbesserung des Futterwertes zu erzielen. Schlagworte: Jungstiermast, Strohaufbereitung, Mastleistung, Schlachtwert.