Plastic Age - Forever?
Das Produktionsvolumen von Plastik steigt seit den 1960er Jahren exponentiell: Asien produziert den größten Anteil und verschifft diesen in die ganze Welt.
Im Gegenzug exportiert die westliche Welt Kunststoffabfälle wieder nach Asien - und das in großen Mengen. China verhängte 2018 einen Import-Stop, dadurch geht der größte Anteil des Plastik-Mülls momentan nach Malaysia, wo es wenige Gesundheitsauflagen gibt und es zu einer Weiterverarbeitung unter Anwendung fragwürdiger Praktiken kommt.
Wir verwenden Kunststoff falsch
"Kunststoffe sind vielfältig einsetzbare Materialien, die in ganz unterschiedlichen Anwendungen absolut Sinn machen. Aber in den meisten Bereichen verwenden wir Kunststoffe für den kurzfristigen Einsatz: in Verpackungen oder für Einweg-Anwendungen - dafür sind sie nicht gemacht."
Mehr Lesen: Biokunststoffe nachhaltig einführen - erfassen - verwerten (Broschüre des Landes Niederösterreich)
Das Plastik in uns
Von einigen Additiven wissen wir mittlerweile, dass sie toxisch (z. B. bromierte Flammhemmer seit 2004 EU-weit verboten) oder gesundheitlich bedenklich (z. B. hormonell aktiv) sind. Insgesamt ist eine Regulierung aber sehr schwierig, da eine unübersichtliche Vielzahl von chemischen Zusammensetzungen und Herstellern existiert und die Forschung (besonders der Langzeitfolgen) noch am Anfang steht. Nachgewiesen wurde Mikroplastik mittlerweile im Trinkwasser, in der Luft und in diversen Lebensmitteln, fünf Gramm Mikroplastik nimmt jeder Mensch pro Woche laut einer Studie zu sich, das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte. Über die langfristigen gesundheitlichen Folgen können wir im Moment nur spekulieren.
Irene Schillinger verwendet in ihrer Swing Kitchen ausschließlich natürliche Materialien: die Trinkbecher sind aus PLA (Polylactic Acid - ein Kunststoff der aus Maisstärke hergestellt wird), die Strohalme aus echtem Stroh. "PLA ist zwar deutlich teurer als erdölbasierter Kunststoff, aber Gäste wissen das durchaus zu schätzen und sind bereit dafür ein paar Cent mehr auszugeben", ist sie überzeugt.
Bioplastik gehört nicht in den Biomüll
"Der Inhalt eines Bioplastiksackerls ist das Wertvolle - nämlich wenn Biomüllabfälle und ihre wertvollen Nährstoffe im Bioplastiksackerl zum Kompost gebracht werden und nicht im Restmüll verloren gehen. Bioplastiksackerl selbst bringen im Kompost keinen Mehrwert und sollten besser wie jedes andere (Bio-)Plastik über den Restmüll entsorgt werden."
Mehr Lesen: Abfallanalytik und Umweltforensik
Plastik – Wege aus der globalen Kunststoffhalde
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