BINATS – Erfassung der Biodiversität in den österreichischen Ackerbaugebieten anhand der Indikatoren Landschaftsstruktur, Gefäßpflanzen, Heuschrecken, Tagfalter und Wildbienen

Kathrin Pascher

Konzept, Gesamtprojektleitung und Koordination, Module Habitate, Gefäßpflanzen, Tagfalter.


Kernteam:

Bärbel Pachinger (INF; Leitung des Moduls Wildbienen), Christa Hainz-Renetzeder (ILEN; GIS und Datenanalysen), Leopold Sachslehner (Leitung des Moduls Heuschrecken), Thomas Frank.


Kartierer*innen-Team:

Stefan Agnezy, Joachim Brocks, Manuel Denner, Thomas Eberl, Siegrun Ertl, Roland Hainz, Erwin Hauser, Thomas Holzer, Sophie Kratschmer, Michael Kuttner, Johann Neumayer, Esther Ockermüller, Alexander Panrok, Christopher Rabl, Dominik Rabl, Manfred Ranalter, Leopold Sachslehner, Norbert Sauberer, Alois Schmalzer, Rudolf Schmid, Ingrid Schmitzberger, Martina Staufer, Martin Strausz, Günther Wöss.

Foto: Kathrin Pascher

Projektbeschreibung

BINATS (BIodiversity – NATure – Safety) ist ein von meinem damaligen Team unter meiner Federführung 2006 implementiertes Biodiversitätsmonitoring in der offenen Kulturlandschaft Österreichs. Im Rahmen dieses Beobachtungsprogramms werden der aktuelle Status der Vielfalt von Arten und Lebensräumen sowie deren quantitative und qualitative Veränderung und aktuelle Trends anhand der fünf Indikatoren Habitate, Gefäßpflanzen, Heuschrecken, Tagfalter und Wildbienen untersucht und sichtbar gemacht.

Foto: Kathrin Pascher

Foto: Kathrin Pascher

Das österreichweite Monitoring findet auf 100 BINATS Testflächen (625 x 625 m) statt, die nach einem Stratifizierungsverfahren zufällig in der offenen Kulturlandschaft mit einem Schwerpunkt auf die Mais- und Rapsanbaugebiete ausgewählt wurden.

Die Erfassung der Indikatoren Gefäßpflanzen (2x jährlich), Tagfalter (1x zum Aktivitätsmaximum), Heuschrecken (1x zum Aktivitätsmaximum) und Wildbienen (erstmalig bei BINATS II; max. 4x jährlich) wird auf Basis des BINATS Kartierhandbuchs auf 10 zufällig ausgewählten Transektkreuzen (Seitenlänge=20 m) pro Testfläche durchgeführt.

Die Kartierung der Habitattypen erfolgt unter Verwendung der Roten Liste der Biotoptypen Österreichs flächendeckend auf der gesamten BINATS Testfläche.

Die Basisdatenerhebung (Status quo) BINATS I wurde 2007/08 durchgeführt, der erste Wiederholungsdurchgang BINATS II erfolgte 2017/18. Weitere Wiederholungsdurchgänge sind - einem Monitoringprogramm entsprechend - anvisiert.

Foto: Kathrin Pascher

Foto: Kathrin Pascher

Die Analysen der beiden im Abstand von zehn Jahren erhobenen BINATS Datensätze zeigen deutlich, dass die Artenvielfalt umso höher ist, je vielfältiger die Kulturlandschaft mit naturnahen Landschaftselementen ausgestattet ist.

BINATS nimmt als aktuell einziges Projekt mit langjährigem quantitativen großräumigen Insekten-Monitoring eine Alleinstellungsposition in Österreich ein und gewinnt gerade im Blickwinkel der globalen Biodiversitätskrise in seiner Funktion als Farmland Biodiversitäts-Monitoring zunehmend an Sichtbarkeit und Relevanz.

Weitere Informationen

BINATS Kartierhandbuch:

  • Pascher K, Moser D, Sachslehner L, Höttinger H, Sauberer N, Dullinger S, Taxler A & Frank T (2009) Kartierhandbuch zur Biodiversitätserfassung im Agrarraum. Herausgeber: Bundesministerium für Gesundheit, Wien, 48, Kopierstelle des BMG, Wien; ISBN: 978-3-902611-31-4. Download unter https://dafne.at/content/publication/47cd0e07-41dc-4499-b342-1aa6988f25bb.pdf

  • Pascher K, Moser D, Sachslehner L, Höttinger H, Sauberer N, Dullinger S, Traxler A & Frank T (2010) Field guide for a biodiversity inventory in the agrarian region – Vascular plants, butterflies, grasshoppers and habitat structures. Report under the authority of the Austrian Federal Ministries of Health, section II and of Agriculture, Forestry, Environment and Water Management. Forschungsbericht Band 3, Vienna, Austria: pp. 50. Download unter https://dafne.at/content/publication/74e905fc-6532-4aa2-90ae-bb626756b40b.pdf

BINATS I:

  • Moser D, Dullinger S, Mang T, Hulber K, Essl F, Frank T, Hulme PE, Grabherr G & Pascher K (2015) Changes in plant life-form, pollination syndrome and breeding system at a regional scale promoted by land use intensity. Diversity and Distributions 21: 1319-1328. https://doi.org/10.1111/ddi.12353

  • Pascher K, Moser D, Dullinger S, Sachslehner L, Gros P, Sauberer N, Traxler A & Frank T (2010) Biodiversität in österreichischen Ackerbaugebieten im Hinblick auf die Freisetzung und den Anbau von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen (BINATS – Biodiversity-Nature-Safety). Forschungsbericht im Auftrag der Bundesministerien für Gesundheit, Sektion II und für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, 107, Wien; ISBN: 978-3-902611-36-9. Download unter https://dafne.at/content/report_release/620c2356-2c0b-49b7-8858-45f707ae1987_0.pdf

  • Pascher K, Moser D, Dullinger S, Sachslehner L, Gros P, Sauberer N, Traxler A, Grabherr G & Frank T (2011) Setup, efforts and practical experiences of a monitoring program for genetically modified plants - an Austrian case study for oilseed rape and maize. Environmental Sciences Europe, 13, 1-12; ISSN 2190-4707. https://doi.org/10.1186/2190-4715-23-12

BINATS II:

  • Ockermüller E, Kratschmer S, Hainz-Renetzeder C, Sauberer N, Meimberg H, Frank T, Pascher K & Pachinger B (2023) Agricultural land-use and landscape composition: response of wild bee species in relation to their characteristic traits. Agriculture, Ecosystems and Environment 353: 108540: pp. 12. https://doi.org/10.1016/j.agee.2023.108540

  • Pascher K (2022) Ökologischer Nutzen einer standortangepassten Beikrautflora zur Förderung der Biodiversität: Gewinn für Landwirt*innen und die Natur? Vortrag beim Webinar BioNet-Ackerbautage 2021, 11.01.2022. Download: Vortragsfolien (pdf)

  • Pascher K (2023) Wie messe ich Vielfalt von Pflanzen, Insekten und Biotoptypen in der Kulturlandschaft? Naturschutzbunt: Heft 2: 3-4.

  • Pascher K, Hainz-Renetzeder C, Sachslehner L, Frank T & Pachinger B (2020) BINATS II – Erfassung der Biodiversität in den österreichischen Ackerbaugebieten anhand der Indikatoren Landschaftsstruktur, Gefäßpflanzen, Heuschrecken, Tagfalter und Wildbienen – 2. Erhebungsdurchgang 2017/18 nach zehn Jahren. Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) sowie des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK). Endbericht 2020: pp. 150. Download unter https://dafne.at/projekte/binats-2

  • Pascher K, Pachinger B, Hainz-Renetzeder C, Sachslehner L & Frank T (2020) Biodiversität unter Druck – Ergebnisse des österreichischen Monitoring-Programms BINATS I und II – Habitate, Gefäßpflanzen, Tagfalter, Heuschrecken und Wildbienen. Vortrag im Rahmen des Zoologisch-ökologischen Seminars, 1. Dezember 2020, Institut für Zoologie, Universität für Bodenkultur Wien, Wien. Download: Vortragsfolien (pdf)

  • Sachslehner L, Hainz-Renetzeder C, Frank T & Pascher K (2022) Heuschrecken- und Tagfaltervorkommen in der Agrarlandschaft – Ergebnisse aus dem österreichischen Biodiversitäts-Monitoringprogramm BINATS unter besonderer Berücksichtigung der Pannonischen Flach- und Hügelländer. Biodiversität und Naturschutz in Ostösterreich – BCBEA 6/2: 36–62. Download unter http://www.bcbea.at/wp-content/uploads/2022/10/BCBEA_6-2_36-62_Sachslehner_et_al_20221010.pdf (pdf)

Foto: Kathrin Pascher