NEUE PROJEKTE/ AKTIVITÄTEN

Aktuelles und Informatives über neue Projekte und Aktivitäten am Campus.
CERN-Kooperation: Nutzung von Future Circular Collider-Aushubmaterial für konstruierte Böden in der Land- und Forstwirtschaft
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Beim Bau des OpenSkyLabs, September 2024. Um zwischen 2025 und 2027 verschiedene Wiederverwendungsfälle von Aushubmaterialien als konstruierte Böden zu testen, stellt das CERN eine Gesamtfläche von einem Hektar zur Verfügung. Ein Datenmanagementsystem integriert Informationen aus halbautomatisierten und manuellen Analysen sowie aus der automatisierten Boden- und Pflanzenüberwachung.
Im Rahmen der CERN-Machbarkeitsstudie für eine zukünftige Forschungsinfrastruktur, genannt Future Circular Collider (kurz FCC), wird untersucht, ob Aushubmaterial, das hauptsächlich aus heterogener Molasse besteht, für die Konstruktion von künstlichen Böden verwendet werden kann. Dafür wird ein Prozess entwickelt, der die Vermischung von für die Bodenbildung günstigen Mineralien mit Kompost und die Auswahl von Pflanzen mit geeigneten Eigenschaften beinhaltet. Unter anderem wird die Effektivität einer neuartige Mischmethode getestet, die die Bildung von Bodenaggregaten begünstigen kann. Des Weiteren wird der Einfluss von verschiedenen Anbausystemen auf die Bodenbildung untersucht (Miscanthus, Kernza, zwischenfruchtbetonte Fruchtfolge, Grünland), sowie der Einfluss von Bodentransplantaten auf die Besiedelung mit Bodenmikroben und -fauna. Daten zur Interaktion von organischen Stoffen mit Mineralien, Bodenaggregatstabilität, der Mobilität von Ionen in der Bodenlösung, und dem pflanzlichen Wachstum werden Aufschluss darüber geben, ob die Konvertierungstechnologie unbedenklich ist und welches Nutzungspotenzial künstliche Boden haben.
Weitere Informationen:
https://boku.ac.at/dnw/pb
Tullner Vorlesungen - ERLEBEN SIE WISSEN FÜR ALLE
Der Campus Tulln Technopol vereint Ausbildung, Forschung und Wirtschaft auf höchstem Niveau. Nun bringen die Forscherinnen und Forscher ihr Wissen auch direkt ins Stadtzentrum: Im Rahmen der „Tullner Vorlesungen“ finden Vorträge und Diskussionen im Tullner Rathaus statt – bei freiem Eintritt und gespickt mit spannenden Fakten für den Alltag. Der Schwerpunkt im Wintersemester 2024/25 liegt auf dem Themenbereich Ernährung.
BOKU Wissenschafter lehren an der Egerton University, Kenya
Sebastian Michel und Barbara Steiner unterrichteten vom 23. September bis 4. Oktober 2024 einen Intensivkurs zu ‘Navigating from Phenotypic Analysis to Genomic Selection in Plant Breeding’ an der Egerton University, Njoro, Kenya.
Der Kurs fand im Rahmen des Africa Uninet Projekts P059 statt: ‘Sustainable networks for using next generation quantitative genetics to modernize breeding programs in Kenya‘. Gentwork - Genetics and Networks‘ ist eine Kooperation zwischen Egerton University und BOKU und wurde von Mercy Wamalwa und Prof. Hermann Bürstmayr organisiert.
Sebastian Michel und Barbara Steiner sind Forschende und Lehrende im Bereich Pflanzenzüchtung und quantitativer Genetik in der Arbeitsgruppe von Prof. Hermann Bürstmayr am Department für Agrarbiotechnologie in Tulln.
FFG-Projekt: HydroSheepBoost Schafwolle-Polymer-Hybride: Innovative Wasserspeicherung und Nährstofflieferanten für die Landwirtschaft
Ein gesunder Boden mit funktionierendem Wasserhaushalt bildet die Grundlage unserer Ernährung. Ausgelaugte Böden, anhaltender Klimastress und Naturkatastrophen erfordern wirksame Gegenmaßnahmen. Im Sinne der Bodengesundheit, Kreislaufwirtschaft und des EU-Green-Deals stellt Schafwolle eine hochwertige, bisher vernachlässigte Ressource zur Bodenverbesserung dar. In Kombination mit Biopolymeren wird aus Schafwolle ein stofflicher Verbund geschaffen, der den strukturellen Eigenschaften für eine gezielte Nährstofffreisetzung sowie Wasserspeicherung und Abgabe im Sinne einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung entsprechen.
Am Institut für Umweltbiotechnologie wird im Rahmen dieses FFG-Projektes gemeinsam mit den Firmenpartnern Green Legacy sowie der TU Graz demonstriert, wie ein hochwertiger Bodenverbesserer aus nachhaltigen Ressourcen entsteht, der in Einklang mit dem Boden- und Pflanzenmikrobiom eine innovative Lösung für die nachhaltige Landwirtschaft bietet.