Forschung

Entsprechend dem Drei-Säulen-Prinzip der BOKU (Verbindung von Technik, Naturwissenschaften und Wirtschafts-, Sozial- und Rechtwissenschaften) entwickeln wir innovative Konzepte, Methoden und Verfahren

• zur Planung und Evaluierung von Abfallvermeidungsmaßnahmen,
• zur Schließung von natürlichen und anthropogenen Stoffkreisläufen,
• zur emissionsarmen Abfallbehandlung sowie
• zur Nachsorge und Monitoring von Deponien und Altablagerungen.

Die weltweite Verflechtung von Wirtschaft und Stoffströmen erfordert es, Abfallströme in einem umfassenden Zusammenhang zu analysieren und länderübergreifend Lösungen zu finden.

Unsere aktuellen Forschungsbereiche sind:

Neueste SCI Publikationen

Neueste Projekte

Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2025-11-26 - 2026-09-25

Im Rahmen der nationalen Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Reduktion von Umweltbelastungen kommt der Einführung eines Systems der Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Textilien eine zentrale Bedeutung zu. Ziel ist es, die Vermeidung zu stärken und zu einem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beizutragen, indem die Menge der getrennt gesammelten Textilien sowie die Menge der wiederverwendeten Textilien steigt und nicht wiederverwendbare oder reparierbare Textilien recycelt werden. In Österreich fallen Textilien als Siedlungsabfälle in die Regelungskompetenz der Länder, die Sammlungsstrukturen sind daher unterschiedlich ausgestaltet. Die Erhaltung gut funktionierender nationaler Strukturen, in denen die Kommune als Partner für die kommunale Sammlung verantwortlich ist, ist ein zentrales Anliegen. Kernziel des Vorhabens ist es, eine vertiefende Studie zur praktischen Ausgestaltung und Umsetzung eines EPR-Systems für Textilien zu erarbeiten. Die Studie soll insbesondere rechtliche und organisatorische Aspekte analysieren und Handlungsempfehlungen für die nationale Umsetzung auf Basis bestehender europäischer Vorgaben erarbeiten. Nachfolgende Forschungsfragen sind zu beantworten, konkret • welche Form eines EPR-Systems am besten geeignet ist, die Anforderungen der Abfallrahmenrichtlinie in Österreich umzusetzen und wie wäre die Organisation und Aufteilung der Verantwortlichkeiten unter Berücksichtigung der Stakeholder auszugestalten sind, wobei die Systemvarianten Fondmodell, herstellergetragenes Modell, Systeme im Wettbewerb und Vertragsmodell in Analogie mit bestehenden Systemen in Österreich (z.B. dem österreichischen EPR-System für Elektro- und Elektroaltgeräte) herangezogen werden, • welche Gestaltungselemente von etablierten internationalen EPR-Systemen, z.B. für Textilien in Frankreich und Matratzen in Belgien sinnvoll auf Österreich übertragbar sind, • wie die kommunalen Strukturen zur Sammlung von Textilien in Österreich bestmöglich in das EPR-System integriert werden, • wie die Systemeffizienz unter Berücksichtigung der Kosten und Indikatoren der wirkungsorientierten Folgenabschätzung (WFA) optimieren ist und unter größtmöglicher Nutzung der Digitalisierung über neutrale Schnittstellen, abgewickelt werden, um Verwaltungsaufwand und -kosten zu reduzieren, und • welche Faktoren sich positiv auf eine Steigerung des Re-Use Anteils auswirken.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2025-12-01 - 2027-02-28

Die Umsetzung der nachhaltigen Energiewende erfordert eine verstärkte Nutzung bereits versiegelter oder anthropogen geprägter Flächen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Daran angelagert konnte über die Erarbeitung des Klimaneutralitätsfahrplans 2040 der Stadtgemeinde Leoben (1 von 37 Pionierkleinstädten in Österreich) herausgefunden werden, dass die seit 1996 stillgelegte Deponie Seegraben der Stadt Leoben (Steiermark, Österreich) aufgrund ihrer topografischen Lage, Flächenausdehnung sowie infrastrukturellen Anbindung ein signifikantes Potenzial für die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage (PV-Anlage) aufweist, weshalb sich die Stadtgemeinde zur Erreichung der Klimaneutralität 2040 auch das Ziel gesetzt hat, dieses Potential zu nutzen. Das Projekt entwickelt erstmals einen integrierten Multi-Benefit-Ansatz für urbane Deponie-PV: 1. Integrierte Methanoxidationsfenster: Systematische Integration von Oxidationsfenstern zwischen PV-Tischreihen für ausreichende CH₄-Reduktion 2. Partizipatives Brownfield-Lab: Strukturierte Beteiligung von Anrainern, Stakeholdern und Bürgern mit gender- und generationsspezifischer Auswertung, Visualisierungen und Feedback-Möglichkeit 3. Biodiversitäts-PV-Synergie: Entwicklung einer Vegetationsstrategie, die Erosionsschutz, Methanoxidation und Biodiversitätssteigerung kombiniert 4. Öffentlich zugängliches Replikationspaket: Alle Ergebnisse werden strukturiert für österreichweite Nachnutzung aufbereitet und über klimaneutrale-stadt.at publiziert
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2025-10-13 - 2026-01-12

Dieses Projekt untersucht die Risiken für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, die mit Nanopartikelemissionen beim mechanischen Recycling von Altreifen verbunden sind, die einwandige Kohlenstoffnanoröhren (SWCNTs) enthalten. Der Schwerpunkt der Forschung liegt darauf, festzustellen, ob und in welchen Mengen Nanofasern und andere ultrafeine Partikel bei Altreifenprozessen wie der mechanischen Behandlung und Zerkleinerung von Autoreifen freigesetzt werden. Zu diesem Zweck werden Reifenlaufflächenmaterialien – sowohl mit als auch ohne SWCNTs – mechanisch zu Fraktionen unterschiedlicher Größe verarbeitet. Die Partikelemissionen werden mit einem Scanning Mobility Particle Sizer (SMPS, 10–420 nm) und einem Optical Particle Sizer (OPS, 0,3–10 µm) überwacht. Die Ergebnisse umfassen eine Beschreibung des Zerkleinerungsprozesses, eine Bewertung des theoretischen Recyclingpotenzials und eine Auswertung der gemessenen Aerosolemissionen sowie eine Arbeitsplatzbewertung mit Schwerpunkt auf ultrafeinen Partikeln.

Betreute Hochschulschriften