Biotechnologie und künstliche Intelligenz: Risiken der Forschung für die Sicherheit und Proliferation von Biowaffen (Gutachten 2)

Das Gutachten soll Unterschiede in Entwicklungs- und Herstellungsprozessen von Biowaffen gegenüber zivilen Forschungs- und Produktionsprozessen sowie die damit verbundenen Implikationen für Wissen und Fähigkeiten von beteiligten Personen charakterisieren/herausarbeiten: - Zusammenfassung und Analyse existierender Fallstudien/Berichte zum erfolgten Einsatz von Biowaffen mit Blick auf die erzielten Wirkungen sowie die Schwierigkeiten und "Misserfolge" der verschiedenen Akteure (staatliche, staatlich unterstütze oder nicht-staatliche). - Welche Rolle spielt tazites, also Erfahrungswissen für die praktische Umsetzung der Herstellung von Biowaffen über die in wissenschaftlichen Publikationen oder veröffentlichten Protokollen zugänglichen Informationen hinaus? Welche Art von Erfahrungen wird benötigt? - Welche Rolle spielt die praktische Testung von potenziellen Kampfstoffen? Was ist bekannt über tatsächlich durchgeführte Versuche mit entsprechenden Agenzien? - Welche wissenschaftlichen, technologischen, personellen und oganisatorischen Voraussetzungen sind für die genannten verschiedenen Akteure notwendig, um biologische Waffen für ihre Zwecke auf einem bedrohlichen Niveau entwickeln zu können? - Inwieweit könn(t)en neue Technologien (z.B. Gene editing, KI-Modelle, robotiserte Labore/“Cloud labs“) die Wissens- und Erfahrungsschwelle für unterschiedliche Akteure (Laien, Personen mit akademischer biologischer Ausbildung, ausgebildete Mikrobiologen oder Virologen mit Laborerfahrung in zivilen Forschungseinrichtungen) soweit senken, dass sie in die Lage versetzt werden, waffenfähige biologische Agenzien zu entwickeln und zu produzieren?

Laufzeit: 01.02.2025 - 30.06.2025

Synthetische Biowaffen – Biosicherheitsbewertung der Konvergenz synthetischer Biologie mit neuen/innovativen Technologien

Das Projekt soll maßgeblich dazu beitragen, den hinsichtlich seines Dual Use-Potenzials noch unklaren Bereich der Synthetischen Biologie im Zusammenspiel mit den assoziierten konvergierenden Technologien mithilfe einer zukunftsorientierten Risikoanalyse und –bewertung zu strukturieren. Darauf aufbauend soll eine wissenschaftlich fundierte Prognose zu den entsprechenden Biosicherheitsrisiken erstellt werden. Zudem soll mit dieser Arbeit die Grundlage für eine Verstetigung einer solchen Analyse gelegt werden, indem das Vorgehen bei der Analyse und Bewertung im Sinne eines Werkzeugs (Tools) operationalisiert wird.

Laufzeit: 01.11.2023 - 31.05.2025

 

Safe and sUstainable by desigN: IntegRated approach for Impact aSsessment of chemicals and advanced matErials (SUNRISE)

Das Hauptziel von SUNRISE ist die Entwicklung einer übergreifenden Methodik für die integrierte Folgenabschätzung (Integrated Impact Assessment Framework - IIAF) von Chemikalien und Advanced Materials, die auf dem Lebenszykluskonzept basiert und die SSbD-Entscheidungsfindung entlang der Lieferketten von AdMa und ihren Produkten unterstützen soll. Das IIAF wird vollständig auf das EC-JRC SSbD-Rahmenwerk abgestimmt sein. Es handelt sich um einen dreistufigen Ansatz, wobei jede Stufe einer integrierten Methodik (unterstützt durch eine Toolbox) für die Bewertung der gesundheitlichen, ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen entspricht, die sich an verschiedene Nutzergruppen in unterschiedlichen Phasen des Innovationsprozesses richtet und ein unterschiedliches Maß an Daten und Fachwissen erfordert. Die Definition und Integration von EHS- und Nachhaltigkeitskriterien und -indikatoren zur Unterstützung der SSbD-Entscheidungsfindung kann keine technokratische Aufgabe sein: Wir werden Schlüsselakteure entlang ganzer Wertschöpfungsketten in einen ko-kreativen Prozess einbeziehen, der die Perspektiven und Interessen von Interessengruppen aus der Industrie (einschließlich KMU), der Regulierung, der Politik, von Beratern (und CROs), der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft ausgleicht. Um die Generierung robuster Eingangsdaten für die integrierten Methoden zu unterstützen, werden wir integrierte Prüf- und Bewertungsansätze (IATA), neue Ansätze (NAM) sowie Screening- und fortgeschrittenere Nachhaltigkeitsbewertungsinstrumente auf der Grundlage von Ökobilanzen (e-LCA), sozialen Ökobilanzen (s-LCA), Lebenszykluskostenrechnungen (LCC), Kosten-Nutzen-Analysen (CBA) und Kreislaufanalysen auf globaler Ebene entwickeln und anwenden. Das IIAF, seine drei integrierten Folgenabschätzungsmethoden und die Toolboxen der neu vorgeschlagenen Methoden werden in Fallstudien, die von unseren Industriepartnern zur Verfügung gestellt werden, gründlich getestet und demonstriert. Ziel ist es, die Akzeptanz und die gemeinsame Unterstützung für die entwickelten Ansätze zu fördern, um ihre Annahme und Umsetzung durch die Beteiligten sicherzustellen. Um die Umsetzung des IIAF zu erleichtern, werden wir es als benutzerfreundliche offene Webanwendung und als Leitfaden bereitstellen. Der Prozess der Entwicklung und Erprobung des IIAF in Zusammenarbeit mit den Interessengruppen in einer vertrauenswürdigen realen Umgebung wird unser Verständnis potenzieller Kompromisse in Bezug auf Sicherheit und Nachhaltigkeit verbessern. Dieses neue Wissen wird an Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger auf EU- und nationaler Ebene weitergegeben, um sie bei der Umsetzung von SSbD-bezogenen Strategien für Chemikalien und Materialien zu unterstützen.

Laufzeit: 01.10.2023 - 31.12.2027

Die Bestimmung des Umweltverhaltens von NanoCarriern (NIC)

Symbolbild für Nanocarrier

Das Vorhaben betrachtet NanoCarrier als ein Fallbeispiel für neuartige Materialien, die Herausforderungen für die Chemikalienregulation und regulative Risikobewertung mit sich bringen. Im Vorhaben sollen dazu umfangreiche Recherchen zu den vorhandenen und sich in Entwicklung befindlichen NanoCarriern und deren (potentiellen) Anwendungen vorgenommen werden. Auf dieser Grundlage soll eine systematische Zusammenstellung angefertigt werden. Aus der so erhaltenen Übersicht sollen exemplarisch solche NanoCarrier für weitere Untersuchungen ausgewählt werden, die im Hinblick auf ihre Erscheinung oder ihre Anwendung besondere Herausforderungen für die Umweltbewertung erwarten lassen. Für diese so ausgewählten NanoCarrier sollen Prüfstrategien entwickelt und umgesetzt werden, die eine Untersuchung ihres Umweltverhaltens und der möglichen Freisetzung des transportierten Wirkstoffes unter umweltrelevanten Bedingungen ermöglichen. Auf diese Weise soll exemplarisch die Einflussnahme der Verkapselung auf die Veränderung des Umweltverhaltens von Wirkstoffen ermittelt und die Implikationen für eine angemessene Bewertung des Umweltverhalten im Rahmen der Risikobewertung genauer beschrieben werden.

Laufzeit: 01.09.2022 - 31.08.2025

 

 

 

 

Plastics fate and effects in the human body

 

Das Hauptziel von PlasticsFatE (Plastics Fate and Effects in the Human Body) ist die Verbesserung unseres derzeitigen Verständnisses der Auswirkungen von Mikro- und Nanoplastik und zugehörigen Additiven bzw. adsorbierten Schadstoffen im menschlichen Körper. Die Exposition des Menschen gegenüber Mikro- und Nanoplastik kann aus der weit verbreiteten Verwendung von Kunststoffprodukten und deren Freisetzung in die Umwelt resultieren, wo sie zu Mikro- und Nanoplastik-Partikeln abgebaut werden. Auch als sekundäre Nebenprodukte gelangen Kunststoffpartikel in natürliche Systeme, z. B. durch Reifenabrieb oder Abrieb von Textilien. Infolgedessen finden sich diese Partikel in Boden, Luft, Trinkwasser und Lebensmitteln. Trotz jüngster Bemühungen, das tatsächliche Ausmaß der mit Mikro- und Nanoplastik verbundenen Risiken für den Menschen abzuschätzen, ist unser derzeitiges Wissen noch unzureichend.

Im Rahmen dieses Projektes werden Daten zu Exposition, zum Verbleib (fate) sowie zur Toxizität von Mikro- und Nanoplastik im menschlichen Körper erhoben. Verbraucher-, Berufs- und Umweltexpositionsdaten bezüglich Lebensmittel, Getränke, Luft und Körperpflegeprodukte werden adaptiert und weiterentwickelt. Die vom ISR entwickelte neuartige Methode zur prospektiven Risikoabschätzung soll helfen, die mit Mikro- und Nanoplastik verbundenen menschlichen Risiken zu verstehen und frühzeitig im Produktentwicklungsprozess zu identifizieren. Dafür wird ein webbasiertes System zur Entscheidungsunterstützung für Mikro- und Nanoplastik entwickelt. Es soll Interessengruppen (Regulierungsbehörden, Industrien, Konsument*innen) informieren bzw. das Risikomanagement (Prävention, Kontrolle, Risikominderung) unterstützen.

Laufzeit: 01.03.2021-31.03.2025

Weitere Infos auf

https://www.plasticsfate.eu/