913328 Gebirgswaldbau


Art
Vorlesung
Semesterstunden
2
Vortragende/r (Mitwirkende/r)
Organisation
Angeboten im Semester
Sommersemester 2023
Unterrichts-/ Lehrsprachen
Deutsch

Lehrinhalt

Der Wald ist einer der wesentlichsten Landschaftsteile im Gebirge. Nur bei einer genügend großen Waldausstattung ist die bestmögliche Schutzwirkung in einer multifunktionalen Gebirgslandschaft möglich. Wald erfüllt eine Schutz-, Nutz- aber auch Wohlfahrts und Erholungsfunktion für den Lebens- und Wirtschaftsraum im Gebirge. So wird etwa die potentiell bewohnbare Fläche in Tirol mit ca. 15 % geschätzt. Ohne Wald wäre diese wesentlich geringer und große Teile des Gebirgsraumes wären unbewohnbar. 22 % des österreichischen Waldes ist Schutzwald, in etwa ein Drittel wird bewirtschaftet, der Rest ist außer Ertrag.

Wald im Gebirge wächst unter extremen Bedingungen (Klima, Boden, Kürze der Vegetationsperiode) und die Walderhaltung zur Sicherung der Multifunktionalität von Gebirgswälder ist eines der zentralen Elemente im Gebirgswaldbau. Damit wird deutlich, dass die Waldverjüngung besonders wichtig ist und Gefährdungen (Wild, Weidevieh, Insektenbefall, andere Pathogene etc.) zu verhindern sind. Diese Gefährdungen insbesondere durch Wild führen zu einer Entmischung unserer Bergwälder und gefährden damit die Stabilität der Wälder. Wald im Gebirge erfordert spezielle Waldbewirtschaftungsmaßnahmen in der Pflege und Ernte die eine dauernde Bestockung sicherstellen und je nach Schutzwirkung (Steinschlag, Erosion, Schnee, etc.) anzupassen sind.

All diese setzt eine Analyse der Gefährdungspotentiale voraus um dann den kurz, mittel bis langfristigen waldbaulichen Handlungsbedarf ableiten zu können. Auf Grund der Langfristigkeit ist es besonders wichtig eine Erfolgskontrolle durchzuführen.

Inhaltliche Voraussetzungen (erwartete Kenntnisse)

Waldbauliche Grundlagen bzw. Grundkenntnisse wie diese in der Bachelor Lehrveranstaltung Waldbau gelehrt wurden.

Lehrziel

Verständnis der Bedeutung von Wald im Gebirge als das zentrale Element zum Schutz des Siedlungsraumes. Warum ist es so wichtig Wald zu haben und was würde passieren wenn es keine oder zu wenig Wald gibt. Kenntnisse der Besonderheiten in der Gebirgswaldbaubewirtschaftung und der Besonderheiten in der waldbaulichen Planung im Gebirgsraum (siehe Ausgleich von Nutzungsinteressen etc.).

Lernergebnisse (nach Bloom 1976: „Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich“):
–Wissen: beschreiben durch welche sozialen und ökologischen Faktoren sich der Gebirgswald von Wäldern in Tief- und Mittellagen unterscheidet; beschreiben des aktuellen Zustandes des Gebirgswaldes im Alpenraum
–Verstehen: klassifizieren und interpretieren der potentiell natürlichen Waldgesellschaft im Gebirgswald; illustrieren der natürlichen Entwicklungstendenz und Phasendynamik von Gebirgswäldern; unterscheiden von Zielen in der Gebirgswaldbewirtschaftung in Hinblick auf deren Anforderungen auf Waldaufbau, -zusammensetzung und –struktur;
–Anwenden: entwickeln von waldbaulichen Behandlungskonzepten für den Gebirgswald;
–Analysieren: beurteilen von Risiken in der Gebirgswaldbewirtschaftung
Noch mehr Informationen zur Lehrveranstaltung, wie Termine oder Informationen zu Prüfungen, usw. finden Sie auf der Lehrveranstaltungsseite in BOKUonline.