854303 Regionales Wirtschaften und Subsistenzkultur


Art
Vorlesung
Semesterstunden
2
Vortragende/r (Mitwirkende/r)
Hintner, Clemens , Bennholdt-Thomsen, Veronika
Organisation
Angeboten im Semester
Wintersemester 2023/24
Unterrichts-/ Lehrsprachen
Deutsch

Lehrinhalt

Die Vorlesung kann ohne die Projektstudie-LV besucht werden. Soweit möglich bitte ich Sie, die Projektstudie-LV zusammen mit der Vorlesung zu besuchen! In der Projektstudie-LV werden parallel zur Vorlesung kurze, erläuternde Texte gemeinsam bearbeitet und prägnante Praxisbeispiele vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

DIESJÄHRIGER SCHWERPUNKT: Subsistenzorientierte oder weltmarktorientierte Regionalisierung?
Ergänzung am 26. September 2023
Mit Anbruch meines 80sten Lebensjahre habe ich beschlossen, die VA in diesem Semester zum letzten Mal abzuhalten. Deshalb werde ich in meinen Darstellungen die Betonung auf die Entstehung und Entwicklung der ökofeministischen Subsistenztheorie legen, - freilich mit Schwerpunkt Regionalisierung, wie angekündigt. Mit anderen Worten, die TeilnehmerInnen werden lebendige Wissenschaftsgeschichte erfahren können.

Wir werden uns mit der Frage der Regionalisierung [Reg] in Zeiten der neoliberalen Globalisierung beschäftigen. In der Reg.-Debatte gibt es, grob gesprochen, zwei Richtungen; die expansiv nach außen orientierte wird meist Reg.-„Entwicklung“ genannt und zielt auf Angleichung an die Regeln der globalisierten Wirtschaftsweise. Die subsistenzorientierte Richtung strebt nach interner Integration der landschaftlich-ökologisch geprägten Räume und nach Vernetzung der vielfältigen und unterschiedlichen regionalen Wirtschaften und Kulturen untereinander.
Die Globalisierung ist ein Fakt. Ihre wirtschaftlichen Regeln stecken den Rahmen ab, innerhalb welchem regionales Wirtschaften stattfinden kann. Wir werden uns fragen, ob und in welchen Formen eine eigenständige Reg. hier und heute in Räumen Europas machbar ist. Wie kann unter den gegebenen Bedingungen regionale, wirtschaftliche Vergemeinschaftlichung (commoning) entstehen und gelingen? Welchen Beitrag vermag die Subsistenzperspektive zur Konsolidierung des Regionalen Wirtschaftens zu geben? Welcher Begriff von Ökonomie regiert unser Denken?
Basis der subsistenzorientierten Regionalisierung ist die bäuerliche Landwirtschaft, aber sie bleibt keineswegs darauf beschränkt. In der Gegenwart erblüht die Subsistenzkultur in zahlreichen, ökologisch motivierten Alternativprojekten in Stadt und Land, in Werkstätten und an Schreibtischen. Der entsprechende Theorie-Beitrag zu einer Bewegung für Regionalisierung von Stadt und Land wird ebenfalls reflektiert.

Inhaltliche Voraussetzungen (erwartete Kenntnisse)

mitdenken!

Lehrziel

Ziel der Veranstaltung ist es, die weltanschaulichen Grundlagen der Zentralisierung (Modernisierung, Entwicklungspolitik, Fortschrittsglaube) als auch Wege der Dezentralisierung der vorherrschenden globalisierten Wachstumsökonomie und deren Kultur zu erkunden.
•Die Geschichte der Reg. als soziale Bewegung in Österreich und Deutschland
•Subsistenzorientierte Regionalisierung
•Zum Verhältnis von Globalkultur und Regionalkultur
•Bäuerliche Ökonomie und Kultur als Basis der Reg.
•Stadt-Land Verhältnis in der Regionalisierung
•Die Regionalfrage und die Frauenfrage
Noch mehr Informationen zur Lehrveranstaltung, wie Termine oder Informationen zu Prüfungen, usw. finden Sie auf der Lehrveranstaltungsseite in BOKUonline.