933062 Überlebensmittelsphilosophie
- Art
- Vorlesung und Seminar
- Semesterstunden
- 2
- Vortragende/r (Mitwirkende/r)
- Freyer, Bernhard
- Organisation
- Angeboten im Semester
- Wintersemester 2024/25
- Unterrichts-/ Lehrsprachen
- Deutsch
- Lehrinhalt
-
Du musst dein Leben ändern - Philosophische Zugänge zur Umstellung auf den Ökologischen Landbau -
Ergänzung: Im Rahmen der LVA werden wir das Architekturzentrum im MUMOK besuchen und Architektur aus der Perspektive der Transformation reflektieren - natürlich unter der Einbeziehung eigener Erfahrungen, und wiederum auch mit Bezug zur bäuerlichen Architektur.
In diesem Seminar untersuchen wir die Bedeutung von "Veränderung" sowohl im praktischen Kontext aus der Perspektive von Bio:bauern als auch im philosophischen Sinne, unter Berücksichtigung verschiedener philosophischer Denkrichtungen.
Umstellung auf den Biolandbau ist mitnichten eine rein technische, fachliche oder ökonomisch getriebene Entscheidung! Es ist ein „Jetzt reicht es“, Schluss damit, so kann es nicht weitergehen; ich muss / wir müssen mein / unser Leben ändern (Peter Sloterdeijk)! Was kann so nicht weiter gehen? Die Wirtschaftsweise! Aber: Die Änderung der Wirtschaftsweise allein ist es nicht. Das was der Mensch tut, seine Haltung und Werte und sein soziales Umfeld, prägen den Menschen, verändern sich wechselseitig. Alles ist mit einer Umstellung verbunden. Wie ist diese aus philosophischer Sicht zu verstehen?
Klassische Begriffe, die sich mit Veränderungen befassen und diese beschreiben, sind „Umstellung“, „Transformation“, „Transition“ oder „change management“. Philosophisch betrachtet, eröffnen diese Begriffe einen Raum für tiefgreifende Reflexionen über die Natur von Veränderungen, die Dynamik von Systemen und die menschliche Natur. Philosophische Perspektiven bieten eine reiche Quelle für Einsichten darüber, wie wir Veränderungen verstehen, gestalten und bewältigen können. Veränderungen setzen nicht plötzlich ein, sondern haben einen Vorlauf, einen Beginn, leiten eine neue Phase der persönlichen Entwicklung ein, sind umfassend („holistischer“ Zugang auch bei „geringsten“ Veränderungen) und, je nach Bewusstsein, führen zu einer neuen Form des Seins, möglicherweise einem Handeln ohne Widerstände und Anstrengung (Taoistischer Zugang). Veränderung als eine Art Lebensphilosophie. Sie erfordert Achtsamkeit, Präsenz und Gegenwärtigkeit (Zen Philosophischer Zugang), gehen einher mit Freiheit und Verantwortung (existenzialistischer Zugang). Ist Veränderung also ein wünschenswerter Dauerzustand (Heraklit „Alles fließt“)? Und: ist der Geburtstagswunsch „Bleib wie du bist“ geradezu kein gutgemeinter? (Spinoza – Bleib wie du bist).
Textgrundlage Philosophie (2023): Transformative Erfahrung; (Stanford Encyclopedia of Philosophy)(siehe LV Unterlagen)
Voraussichtliche Termine: Besprechung am 21.10.
Termin 1: 21.10. Einführung in das Seminar, das Thema und Begriffsklärungen / Transformative Erfahrung; (Stanford Encyclopedia of Philosophy)(siehe LV Unterlagen)
Termin 2: 4.11. Voraussichtlich MUMOK
Offen: Termin 3 (dieser Termin dauert 3 h): Veränderung / Umstellung aus der Sicht der Bio:bäuerinnen – Diskussionsrunde mit drei Bio:bäuerinnen.
Termin 3: 11.11. Unser persönliches Verständnis, Erfahrungen und Erleben von Veränderungen formulieren
Termin 4: 18.11.
Termin 5: 25.11.
Termin 6. 02.12. Synthese – Erkenntnisgewinn
- Inhaltliche Voraussetzungen (erwartete Kenntnisse)
-
Keine spezifischen Voraussetzungen - Interesse an philosophischen und gesellschafts-politischen Themen
- Lehrziel
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Die Lehrveranstaltung "Überleben-(s)-mittel-(s)-philosophie" bietet den Studierenden einen Einblick in philosophische, gesellschaftspolitische, wissenschaftstheoretische, künstlerische, ethische und religiöse Themen und Diskurse.
Mittels ausgewählter Gastvortragenden wird jedes Jahr ein spezifischer Themenschwerpunkt vertieft.
Die Studierenden können ihr eigenes Tun in einen Kontext zu den Themen stellen, werden zu kritischem Denken angeregt, und motiviert, Wissenschaft zu reflektieren. Es liegt in der Eigenverantwortung der Studierenden Lernergebnisse und damit verbundene Kompetenzen für sich im Diskurs innerhalb der LVA zu identifizierenden.
Die Studierenden lernen, sich mit gesellschaftsrelevanten Themen kritisch auseinander zusetzen und mögliche Schnittstellen zur Ökologischen Landwirtschaft zu identifizieren.
Studierende sind in der Lage, mögliche soziale und gesellschaftlich relevante Themenstellungen der Ökologischen Landwirtschaft kritisch zu reflektieren.
Sollten englisch sprachige Studierende teilnehmen, wird entsprechend mit beiden Sprachen - deutsch und englisch - gearbeitet
Noch mehr Informationen zur Lehrveranstaltung, wie Termine oder Informationen zu Prüfungen, usw.
finden Sie auf der Lehrveranstaltungsseite in BOKUonline.