Marktgärtnereien arbeiten nach sogenannten biointensiven Methoden. Dies bedeutet das maximal mögliche, natürliche Ertragspotential auf der Fläche zu nutzen. Dieses Ertragspotential ergibt sich aus der jeweiligen Lage, den klimatischen Voraussetzungen (Temperatur, Niederschlag, Wind, etc.), den Produktionsmethoden sowie in einem hohen Ausmaß auch aus dem Boden selbst. Neben der Bodenart und dem Bodentyp sowie der Mächtigkeit der einzelnen Bodenschichten ist vor allem auch der Zustand des Bodens in Bezug auf Bodenfruchtbarkeit und Bodengesundheit von enormer Wichtigkeit für Marktgärtnereien. Während sich der Begriff Bodenfruchtbarkeit eher auf die Funktion der Produktivität bezieht (mineralische, physikalische und biologische Aspekte) wird der Begriff Bodengesundheit eher systemisch definiert und um weitere Bodenfunktionen erweitert. Neben der Produktivitätsfunktion sind für Marktgärtnereien die Wasserspeicherfunktion, die Lebensraumfunktion für Pflanzen und Bodenorganismen und deren Vielfalt, die Nährstoffmanagementfunktion, sowie die Klimafunktion als Kohlenstoffspeicher relevant. Um eine Marktgärtnerei erfolgreich und nachhaltig führen zu können, muss der Bodenzustand in Bezug auf dessen Fruchtbarkeit und Gesundheit nicht nur erhalten, sondern im Laufe der Bewirtschaftung sogar verbessert werden. Das Ziel in jeder Marktgärtnerei ist daher nicht nur eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung, sondern eine aufbauende, sogenannte regenerative Bewirtschaftung des Bodens.

Ziele und Maßnahmen - Arbeitspaket 3 (Bodenfruchtbarkeit)

Im Bereich des Bodenmanagements werden Bodenproben auf den sechs teilnehmenden landwirtschaftlichen Betrieben und drei Versuchsstationen gezogen. Diese werden anschließend in einem geeigneten Labor analysiert und praxisrelevante Erläuterungen zu den einzelnen Betrieben bzw. Flächen erstellt. Auf dieser Basis können Maßnahmen zur Optimierung des Nährstoffmanagements und der Produktionsfunktion des Bodens abgeleitet und - im Rahmen von Workshops – vermittelt werden. Sämtliche Projektergebnisse fließen schlussendlich in unterschiedliche Kommunikationsmittel zur Dissemination des erarbeiteten Wissens ein.

Forschungsfrage: Welche Maßnahmen sind zielführend, um die Nährstoffmanagement- und Produktionsfunktion des Bodens in Markt-Gärtnereien zu fördern?

Im Projekt werden verschiedene Maßnahmen mittels Literaturrecherchen verglichen und jene mit dem größten Potential in der Praxis auf den Betrieben umgesetzt. Die Ergebnisse des AP Boden werden im Zuge der Arbeit des AP Dissemination sowohl an bestehende und künftige Marktgärtnerinnen und Marktgärtner weitergeben als auch an die Beratung und relevante österreichischen. Zusätzlich werden die Maßnahmen auch in Bezug zu den Bio-Austria Richtlinien beurteilt.

Ziele des Arbeitspaketes Bodenfruchtbarkeit:

  • Ermittlung relevanter feldbodenkundlicher Parameter der einzelnen Marktgärtnereien
  • Praxisrelevante Erläuterungen zu den Bodenuntersuchungen
  • Vermittlung des Optimierungspotenzials im Rahmen von Workshops
  • Identifizierung von Maßnahmen für Marktgärtnereien zur Förderung von Nährstoffmanagement und Produktionsfunktion des Bodens 

Projektpartner

  • Projektleitung: BIO AUSTRIA Linz (AP5 - Projektmanagement)
  • BOKU - Institut für Ökologischen Landbau (AP3 - Bodenfruchtbarkeit)
  • 6 Bio-Gemüsebaubetriebe
  • FIBL Österreich (Dr. Susanne Kummer, AP2 - Betriebswirtschaft)
  • HBLFA für Gartenbau Schönbrunn (DI Wolfgang Palme, AP1 Gemüseanbau)
  • Versuchsstation für Spezialkulturen Wies (DI Doris Lengauer)
  • Boden Ökologie Analytik Landschaft TB Unterfrauner GmbH (DI Hans Unterfrauner)
  • Johannes Pelleter (Marketingberater, AP4 - Dissemination)
  • Weiters: Berater Urs Mauk Beraterin Dr. Renate Spraul

Projektseite: marktgärtnerei.info

Internetseite der Kommission

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Publikationen