Phosphor (P) ist ein essentieller und begrenzter Pflanzennährstoff. Er muss möglichst effizient genutzt werden. Im biologischen Landbau ist die biologische Stickstoff (N)-Bindung durch Leguminosen die wichtigste Stickstoffquelle. P-Mangel reduziert die biologische N-Bindung, die N-Verfügbarkeit und das Ertragsniveau der Fruchtfolge und gefährdet die Nachhaltigkeit der Produktion auf biologisch wirtschaftenden Betrieben. P-Bilanzsalden sind auf biologisch wirtschaftenden Marktfruchtbetrieben meist negativ, und die Gehalte von pflanzenverfügbarem P (PCAL) sind auf länger biologisch wirtschaftenden Betrieben oft suboptimal. Bedeutet eine negative P-Schlagbilanz oder eine Versorgungsstufe A oder B, dass P im Mangel ist und die Pflanzenbestände unterversorgt sind? In der Praxis ist es für LandwirtInnen schwierig diese Informationen einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen zu treffen. Am Beispiel des Nährstoffs Phosphor sollen innerbetriebliche und externe Möglichkeiten die Nährstoffverfügbarkeit zu erhöhen untersucht und entwickelt werden. Innerbetrieblich können Pflanzenarten mit hohem P-Mobilisierungsvermögen die P-Verfügbarkeit und die P-Effizienz erhöhen. P-Recyclingdünger stellen eine außerbetriebliche P-Quelle dar, Stoffkreisläufe regional zu schließen und Lagerstättenvorräte zu schonen. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit, P in der Landwirtschaft effizienter zu nutzen und P-Kreisläufe regional zu schließen, ist teilweise noch zu wenig entwickelt.

Ziele und Maßnahmen

  • Erarbeitung eines Werkzeuges für die Praxis, das LandwirtInnen ermächtigt, die P-Versorgung ihrer Schläge mittels Analysedaten und betriebseigener Daten besser einzuschätzen zu können.
  • Ergebnisse verschiedener Managementstrategien (P-mobilisierende Zwischenfrüchte, Hauptfrucht-Gemenge, im Biolandbau zugelassene Betriebsmittel zur Erhöhung der P-Verfügbarkeit, …) zur Mobilisierung von Nährstoffen mit dem Hauptaugenmerk auf Phosphor werden den PraktikerInnen zur Verfügung gestellt und liefern eine Entscheidungshilfe für die zukünftige Bewirtschaftung.
  • Verbesserte Abschätzung der P-Düngewirksamkeit verschiedener organischer Dünger und der P- und K-Mobilisierung aus stabilen Pools anhand der Ergebnisse eines Langzeitversuchs. Diese Erkenntnisse helfen Praxisbetrieben bei der Einschätzung ihrer Nährstoffstrategien und der Auswirkungen einer längerfristigen biologischen Bewirtschaftung.
  • Informationen für LandwirtInnen zum Nährstoff Phosphor und seinem Management: bessere Beurteilung des aktuellen Phosphor-Versorgungsstatus der Schläge; Kenntnisse, welche Maßnahmen am Betrieb zur P-Mobilisierung beitragen; Entscheidungsbasis für Bewirtschaftungsmaßnahmen, um die eigene Phosphorversorgung schlagspezifisch zu verbessern. Die LandwirtInnen lernen, die eigenen im Boden vorhandenen P-Vorräte gezielt zu nutzen.

Projektpartner

  • BIO AUSTRIA NÖ und Wien
  • BOKU - Institut für Ökologischen Landbau
  • 6 Bio- und 1 konventioneller Betrieb
  • Landwirtschaftliche Bundesversuchswirtschaften GmbH

Internetseite der Kommission

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Publikationen

Phosphorversorgung im Bioackerbau, Bio Austria Bauerntage 2025, Schloss Puchberg