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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2025-03-01 - 2025-11-30
Das Donauinselfest in Wien ist eines der größten Freiluftmusikfestivals Europas und zieht jährlich Hunderttausende Besucher an. Seit seiner Gründung im Jahr 1984 vereint es musikalische Vielfalt, gesellschaftliche Integration und gemeinschaftliches Miteinander zu einem kulturellen Highlight Österreichs. In jüngerer Zeit haben die Veranstalter Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft fest im Festivalgeschehen verankert und nutzen das Event als Plattform, um innovative Themen wie Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft einem breiten Publikum näherzubringen. Das Projekt „DonauCycle – Kreisläufe feiern und Nachhaltigkeit erleben“ zielt darauf ab, diese Inhalte auf spielerische und niederschwellige Weise zu vermitteln.
Die Initiative versteht sich als Startpunkt für eine interaktive „Kreislaufinsel“, die komplexe wissenschaftliche und technische Inhalte wie Biologie, Chemie, Verfahrenstechnik und Klimaschutz auf verständliche und unterhaltsame Weise aufbereitet. Interaktive Aktivitäten gliedern sich in drei Kategorien: Informationsveranstaltungen, „Do it yourself“-Stationen und ein Ausstellungsbereich für Start-ups aus den Bereichen Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft. Diese erhalten eine Bühne, um Technologien und Lösungen zu präsentieren und Besucher für innovative Ansätze zur Ressourcennutzung zu begeistern.
Das Projekt setzt auf den „Cradle to Cradle“-Ansatz und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Rohstoffgewinnung bis Wiederverwertung ab. Besucher können an Führungen teilnehmen, bei denen Stoffflüsse und das Zusammenspiel einzelner Stationen erklärt werden.
Ziel ist es, ein breites Publikum zu sensibilisieren, den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern und konkrete Lösungen für nachhaltige Kreisläufe zu präsentieren – alles im Rahmen eines mitreißenden Volksfestes.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2025-03-01 - 2028-02-29
Angesichts der dringenden Klima- und Umweltprobleme ist der Übergang von einer erdölbasierten Industrie zu einer bio-basierten Kreislaufwirtschaft von großer Bedeutung. Ein zentraler Aspekt dabei ist die verstärkte Nutzung von nicht-holzartigen und bislang "untervalorisierten" Biomasseströmen, um den künftigen Bedarf an Biomasse zu decken und ökologische Schäden durch nicht nachhaltige Waldwirtschaft zu minimieren. Das Projekt InnoWAP zielt darauf ab, eine innovative Wertschöpfungsstrategie für die Nutzung lokal anfallender Wasserpflanzen zu entwickeln. Im Fokus stehen submerse Wasserpflanzen aus der Alten und Neuen Donau in Wien sowie emerse Wasserpflanzen, insbesondere Schilf, aus dem Neusiedlersee.
Die nachhaltige Bewirtschaftung dieser Wasserpflanzen ist entscheidend, um eine Verlandung zu verhindern, negative Auswirkungen auf das Ökosystem zu vermeiden und die Nutzbarkeit der Gewässer zu sichern. Allein in Wien werden jährlich etwa 3.500 Tonnen submerse Wasserpflanzen geerntet, was mit Erntekosten von 2 bis 3 Millionen Euro verbunden ist. Diese Biomasse wird derzeit hauptsächlich kompostiert, obwohl Forschungsergebnisse der BOKU gezeigt haben, dass sich diese Pflanzen für die Weiterverarbeitung zu Papier und Verpackungsmaterial eignen. Aufgrund der saisonalen Verfügbarkeit und der kurzen Faserlänge der submersen Wasserpflanzen wird im Projekt auch langfaseriges Schilf untersucht, von dem jährlich etwa 2.000 Tonnen am Neusiedlersee geerntet werden, was in etwa 5% des verfügbaren Potenzials ausmacht. Ziel von InnoWAP ist es, eine nachhaltige und dezentrale Verwertungsstrategie zu entwickeln, um die geernteten Wasserpflanzen in wertschöpfende Produkte umzuwandeln. Durch die Entwicklung eines ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Verarbeitungsprozesses vor Ort sollen Transport- und Lagerungskosten minimiert und eine zirkuläre Nutzung im Sinne der Kreislaufwirtschaft ermöglicht werden. Geplant ist, die Wasserpflanzen in Zusammenarbeit mit Industrie- und Forschungspartnern zu Spezialpapieren, Textilfasern, Lebensmittelschalen und Verpackungsmaterial zu verarbeiten. Die Nutzung von Wasserpflanzen ist sowohl national als auch international von hoher Relevanz und genießt großes öffentliches Interesse. Der im Projekt entwickelte Verarbeitungsprozess soll für eine Vielzahl ähnlicher Biomasseströme geeignet sein.
Durch die im Projekt InnoWAP entwickelten Technologien wird die Nutzung von Wasserpflanzen in die Kreislaufwirtschaft integriert, was die regionale Wertschöpfung erhöht und gleichzeitig zur Reduktion von CO₂-Emissionen beiträgt. Aufgrund der steigenden Wachstumsraten von Wasserpflanzen, bedingt durch Eutrophierung und Klimawandel, ist eine effiziente Bewirtschaftung betroffener Gewässer von internationaler Relevanz. Die entwickelten Technologien sind daher zukunftsweisend und werden langfristig den Wirtschaftsstandort Österreich stärken.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2024-05-01 - 2025-07-31
In vielen Ländern werden Insekten als Proteinquelle für die Ernährung oder die Fütterung und Zucht von Nutztieren eingesetzt, da sie aufgrund ihrer Genügsamkeit leicht auf einer Vielzahl von biologischen Substraten gezüchtet werden können. Die Schwarze Soldatenfliege (BSF), insbesondere ihre Larven, sind aufgrund ihrer Robustheit und hohen Umwandlungseffizienz von bis zu 70% in der Lage, eine Vielzahl von organischen Abfällen zu verarbeiten. Um jedoch optimale Wachstumsbedingungen für die BSF-Larven zu gewährleisten, ist es von immenser Bedeutung, das Fütterungssubstrat richtig zusammenzustellen. Aus diesem Grund werden schnelle und effiziente Analysemethoden entwickelt, die es ermöglichen, schnell Aussagen über den zugeführten organischen Abfallstrom zu treffen. Darüber hinaus wird die Eignung der Insektenbiomasse als Rohstoff für die Herstellung unterschiedlicher Materialien auf ihre physikalische und chemische Eignung getestet.