WALD- UND FORSTNUTZUNG Die einzigartige Fähigkeit des Baumes Jahrringe zu bilden ermöglicht es Informationen über Holzobjekte längst vergangener Zeiten zu erhalten. In besonderen Fällen, so beispielsweise im Salzbergwerk in Hallstatt, ist einerseits der Erhaltungszustand der Holzobjekte durch die Salzkonservierung so vollkommen, und andererseits die Funddichte sehr hoch, dass sich genaue Aussagen über die Holznutzung und Holzverarbeitung machen lassen. Werkzeugstiele, Kübel, Schaufeln und Leuchtspäne bieten die Möglichkeit längst vergangene Arbeitsmethoden und Waldnutzungen nachvollziehen zu können. Die Rekonstruktion der Stammnutzung im bronzezeitlichen Hallstatt ergibt sich aus der Bestimmung der Baumdurchmesser die zur Herstellung von Grubenholz, Schwingen und Leuchtspänen verwendet wurden. Interessanterweise schließen sich die Durchmesserklassen nahezu gegenseitig aus, so dass der Rückschluss auf eine dreifache Stammnutzung nahe liegt. Der überwallte Stockansatz wurde zur Herstellung von Fülltrögen (Schwingen) verwendet, aus dem unteren, astfreien Stammholz wurden Leuchtspäne gespalten und aus den geringen Dimensionen der oberen Stammteile und des Wipfels wurde das Grubenholz entnommen. Durch die Jahrringforschung können Fragen bezüglich verwendeter Holzarten der Funde, Baumalter bei der Schlägerung, Wuchsort und vieles mehr beantwortet werden.

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