L3 - Landschaft denken, 21.06.2007

Trotz sintflutartiger Regenschauer und wirbelnder Winde am 21. Juni schafften es 30 Besucher zum letzten Abend von „Lx – Landschaft denken“ ins Zumtobel Lichtforum, um drei Vorträge zu Theorie und Praxis der Landschafts- und Stadtgestaltung zu hören. Den ersten Höhepunkt des Abends setzte Dagmar Grimm-Pretner mit der Rezitation von Christian Morgensterns Gedicht „Das große LALULA“, das den Titel zu ihrem Vortrag geprägt hatte. Sie stellte Landschaft (LA) als ordnende Struktur für räumliche Entwicklungen dar, anhand aktueller Publikationen erfolgte eine Annäherung an die Diskussion zu Landscape Urbanism (LU) und Landschaftsarchitektur (LA). Landschaft bekommt im Landscape Urbanism einen verstärkt prozessualen Charakter und ersetzt die Architektur als „Grund­baustein des zeitgenössischen Städtebaus“. Denkweisen wie die Gegensatzpaare Stadt und Land, Kultur und Natur werden zugunsten hybrider Zwischenzustände aufgelöst. Zusammenfassung von Dagmar Grimm-Pretner Josef Lueger erzählte vom Werden einer Stadt am ehemaligen Flugfeld Aspern, einer Fläche die derzeit „nichts“ ist und hat. Unterschiedliche Methoden, um die Landschaft zu lesen und zu interpretieren, schaffen die Basis für den Masterplan eines neuen Stadtzentrums in Wien, in dem in 30 Jahren 18.500 Menschen leben, 20.000 Menschen arbeiten und 10.000 Studenten studieren werden. Als erste Schritte der Land(schafts)nutzung entstehen Grünräume und Wegeverbindungen, um dem Raum, der so lange „nichts“ war, wieder Gesicht und Brauchbarkeit zu geben als Ansatzpunkt für sowohl Identität als auch Qualität der zukünftigen Stadt .pdf der Präsentation von Josef Lueger Unter dem Titel „RELOAD REDESIGN RESTYLE“ führte Eric Luiten seinen Planungsansatz der „Cultural Landscape Architecture“ aus. Mit einer Bilderreise zum zeitgenössischen Baugeschehen in den Niederlanden zeigte er Umgangsweisen mit (Landschafts)Geschichte als Identitätsstifterin, Marketingfaktor, falscher Heimat, Stilquelle und politischer Aussage. Zwischen den Gegensätzen von zwanghaftem Bewahren und unkritischem Neubau zeigte er Strategien eines Entwicklens auf, das Kulturlandschaft liest und daraus Neues schafft. .pdf der Präsentation von Eric Luiten