Modellierung von Verkehr und Mobilität

Empfehlungen für die technische Umsetzung der Verkehrswende im Verkehrsmodell SUPerNOVa 2.0 der ÖBB-PV AG (EmUVer)

Entsprechend der „Langfriststrategie 2050 – Österreich“ soll bis zum Jahr 2050 die Verkehrswende in Österreich vollzogen werden. Die damit einhergehende Verlagerung von Wegen im motorisieren Individualverkehr zum öffentlichen Verkehr sowie zu aktiven und neuartigen Verkehrsmitteln wirft die Frage auf, ob die derzeit geplanten Weiterentwicklungen im öffentlichen Verkehr ein ausreichend attraktives Angebot ergeben und ihrerseits geeignet sind, die steigende Nachfrage zu decken bzw. ob und wo Kapazitätsengpässe zu erwarten sind.
Ziel des Projekts EmUVer ist die Entwicklung von Szenarien der Verkehrswende und die Ausarbeitung von Empfehlungen für die technische Umsetzung im Verkehrsmodell durch die ÖBB-PV AG, um die Wechselwirkungen zwischen der Verkehrsnachfrage und Angebot im Rahmen dieser Szenarien zu simulieren und Engpässe identifizieren zu können.

Implementierung neuer Daten in das Verkehrsmodell MARS von Madrid

Die vorgeschlagene Arbeit soll das Projekt Strategies for Resilient and Sustainable Post-COVID Passenger and Freight Mobility in the Region of Madrid (MARS MADRID 2022) des Institute Transyt der Universidad Politécnica de Madrid unterstützen. Der Hintergrund des Projekts MARS MADRID 2022 ist eine Analyse der langfristigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Mobilität und Verkehr. Zu diesem Zweck werden Mobilitätsgewohnheiten untersucht, die wesentlich zur Ausbreitung der Pandemie beigetragen haben. Zu diesem Zweck wird eine Makrobefragung durchgeführt. Neben der Gewinnung von Erkenntnissen und der Schaffung einer umfangreichen Datenbank besteht das eigentliche Ziel darin, eine Reihe von Leitlinien für Maßnahmen in den Bereichen Mobilität und Verkehr zur Vorbeugung und Bewältigung von Pandemien zu erstellen, die zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Mobilität in der Region Madrid beitragen werden. Die gesammelten Daten werden verwendet, um das Modell MARS (Metropolitan Activity Relocation Simulator) der funktionalen Stadtregion Madrid zu modifizieren. MARS ist ein dynamisches LUTI-Modell (Land Use and Transport Interaction), das 2003 von Pfaffenbichler entwickelt wurde und dessen Grundhypothese lautet, dass Siedlungen und die in ihnen stattfindenden Aktivitäten selbstorganisierte Systeme sind (Pfaffenbichler, Emberger und Shepherd, 2008). Das aktualisierte Modell wird verwendet, um die Auswirkungen von Covid-19-bezogenen Phänomenen wie Telearbeit und einer allgemeinen Abneigung gegen den Massentransport zu analysieren. Das allgemeine Ziel des Projekts MARS MADRID 2022 ist es, herauszufinden, wie sich die Einführung von Telearbeit und die Zunahme der Autonutzung auf die allgemeine Mobilität in der Region Madrid auswirken wird.
Ziel der von der BOKU vorgeschlagenen Arbeiten ist es, die oben genannten Aufgaben der Datenerhebung und der Identifizierung, Implementierung und Programmierung der notwendigen Änderungen am Modell MARS zu unterstützen. Das Hauptaugenmerk wird auf der Bewertung der Datenverarbeitung von Veränderungen in der Flächennutzung und den Mobilitätsmustern aufgrund der Covid-19-Pandemie in der Region Madrid liegen.