Waldbaukonzepte für den Schutz von Trinkwasserresourcen

Waldökosysteme tragen in besonderem Maße zur Sicherung der Trinkwasserversorgung und zum Schutz vor Naturgefahren bei. Die Bewirtschaftung der Wälder erfordert daher entsprechendes Know How bezüglich Baumartenwahl, Bestockungsaufbau und Maßnahmen zur Pflege und Verjüngung. Besonders Wälder mit vielschichtig aufgebautem Kronendach, Bodenbewuchs und intensiv wurzelnden Baumarten mindern die bodenabtragende Kraft von Niederschlägen und können große Wassermengen speichern. Die Bewirtschaftung von Quellenschutzwäldern muss den erforderlichen Rahmenbedingungen gerecht werden, damit die zahlreichen Quellen ein über den Jahresverlauf gleichmäßiges Aufkommen von kühlem, in der Temperatur wenig schwankendem Trinkwasser spenden können.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde aufbauend auf die Arbeiten von Engel (1996) und Gurtz et al. (1999) ein Hydrotop-Modell kreiert, welches an die spezifischen Herausforderungen eines umfassenden Quellenschutzes angepasst wurde. Mit diesem Modell können großräumige Einzugsgebiete stratifiziert werden. Für jedes der Hydrotope wurden waldbauliche Richtlinien definiert, welche die Verbesserung der Quellenschutzfunktion der Waldbestände zum Ziel haben.

 
 
 
Das GIS-basierte Hydrotop-Modell stellt ein Werkzeug dar, welches umfassende Informationskategorien zur Ableitung von Management-Maßnahmen zum Trinkwasserschutz operational nutzbar macht.

Im Mittelgebirge und in den Alpen kommt dem Wald zusätzlich erhöhte Bedeutung im Zusammenhang mit dem Schutz von Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen vor Hochwassser und alpinen Naturgefahren zu.

Projekte

  • Entwicklung und Stabilität des Wiener Quellenschutzwaldes unter Berücksichtigung der Klimaänderung. Dieses Projekt wird im Rahmen von "CC-WaterS" (Climate Change and Impacts on Water Supply) durchgeführt.
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  • Forstwirtschaftliche Grundlagen für ein Decision-Support-System und Bewirtschaftungsrichtlinien für eine nachhaltige Sicherung von Trinkwasserresourcen im Rahmen einer Mehrzweck-Waldwirtschaft (Landnutzung) auf Karbonatstandorten.
    Dieses Projekt wird im Rahmen von "KATER II" (KArst waTER research program) durchgeführt.
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  • Auswirkungen waldbaulicher Maßnahmen auf den Wasserhaushalt und die Elementedynamik in charakteristischen Bestandestypen (Behandlungstypen) der Quellenschutzwälder der Stadt Wien.
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  • Modelle der Vegetationsentwicklung unter veränderten Nutzungs- und Klimaverhältnissen und ihre Auswirkung auf den Karstwasserhaushalt in den Quelleinzugsgebieten der Stadt Wien; Teilgebiet Hochlagenvegetation (A), Teilgebiet Wald (B)
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  • Untersuchungen zu Bodenwasserhaushalt und Abflußverhalten von karbonatischen Standorten im Quellschutzgebiet der Stadt Wien. Differenzierung nach unterschiedlichen forstlichen Bestockungstypen.
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  • Ausarbeitung, Durchführung und Evaluierung von waldbaulichen Behandlungsplänen in den Quellenschutzwäldern der Stadt Wien am Beispiel ausgewählter Weiserbestände.
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