Im Rahmen von AFFRI und AFFRI 2 sollen die Grundlagen für ein Waldbrandgefahrenmodell für Österreich erarbeitet werden. Dabei werden nicht nur meteorologische Parameter, sondern auch die Vegetation, Topografie und sozioökonomische Faktoren berücksichtigt.

Das Waldbrandgefahrenmodell besteht aus statischen und dynamischen Komponenten. Faktoren, die sich nicht oder nur sehr langsam verändern (etwa Infrastruktur, Bevölkerungsdichte, Topografie, Vegetationsstruktur und -zusammensetzung) werden als statische Datenebenen verarbeitet. Faktoren, die einer zeitlichen und/oder räumlichen Veränderung unterliegen (meteorologische Parameter wie Temperatur, Niederschlag, Wind, Blitzaktivität und Luftfeuchtigkeit, aber auch Verkehrströme bzw. Freizeitverhalten) fallen in die dynamische Verarbeitung.

Über verschiedene Gewichtungsmodellierungen sollen die unterschiedlichen Parameter als kombinierter Waldbrandgefahrenindex dargestellt werden, wodurch eine exaktere und hoch aufgelöste Abschätzung der Brandgefahr ermöglicht wird. Zudem kann durch das Miteinbeziehen von Wetter, Topografie und Vegetation nicht nur die Gefahr einer Brandauslöse, sondern auch das Verhalten potenzieller Waldbrände besser abgeschätzt werden, was unter anderem für die Einsatzplanung der Feuerwehren von entscheidender Bedeutung ist.

Die derzeit verfügbare Abschätzung der Waldbrandgefahr in Österreich, erstellt durch die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik), zeigt das Risiko für Waldbrände hinsichtlich der aktuellen Wetterlage und mittels der Berechnung einer rein meteorologischen Waldbrandgefahr.

Das Europäische Forest Fire Information System (EFFIS) zeigt in ihren interaktiven Karten die aktuelle und zukünftige Waldbrandgefahr für ganz Europa. Auch hier werden nur meteorologische Parameter für die Berechnung herangezogen. Großflächige Brände werden über Satellitenbilder erfasst, ausgewertet und können in einer Datenbank nachgesehen werden.