Mehrkriterielle Entscheidungshilfemethoden  (MCDM) für
waldbauliche Planung und Entscheidungsfindung

Multikriterielle Entscheidungshilfemethoden sind dazu konzipiert,

bevorzugte Handlungsalternativen auszuwählen,
Alternativen zu klassifizieren bzw. kategorisieren
und/oder Alternativen nach subjektiver Präferenz zu reihen,

vor allem in einer komplexen,
intuitiv nur schwer fassbaren Entscheidungsumgebung.

Insgesamt werden durch den Einsatz solcher Methoden folgenden Ziele angestrebt (LOOTSMA 1999):

  • eine Verbesserung einer Entscheidung durch das Sichtbarmachen von Einzelproblemen und damit einer Erhöhung der Transparenz von komplexen Fragen
  • eine höhere Zufriedenheit mit dem Entscheidungsprozess durch die Formalisierung des Ablaufs (Formulierung, Strukturierung, Bewertung, Selektion) und Verbesserung der Kommunikation von Entscheidungsschritten
  • eine erhöhte Produktivität des Entscheidungsträgers in wiederholten Evaluierungs- und Entscheidungssituationen

MCDM-Methoden können in diesem Kontext wichtige Instrumente sein, wenn:

  • ein komplexes Entscheidungsproblem strukturiert werden muss,
  • mehrere, mitunter heterogene Kriterien bzw. Zielsetzungen berücksichtigt werden müssen,
  • konträre, miteinander in Konflikt stehende Ziele in die Evaluierung einfließen,
  • alternative Management-Strategien verglichen werden sollen,
  • sowohl quantitative als auch qualitative Daten unterschiedlicher Güte und Bezugsgröße vorliegen und/oder
  • Bedarf an einer rationalen, transparenten und verständlichen Analyse einer Entscheidungssituation vorliegt (z.B. in einem öffentlichen Verfahren mit Bürgerbeteiligung).

Auf wissenschaftlicher Ebene werden MCDM-Methoden u.a. eingesetzt, um indikator-basierte Erhebungen und Evaluierungen nachhaltiger Waldbewirtschaftung strukturieren und aggregieren zu können. Das Waldbau-Institut weist auf diesem Gebiet Expertise von Nachhaltigkeitsindikatoren auf forstbetrieblicher Ebene bis hin zum Sustainability Impact Assessment europäischer Wald-Holzketten auf.