foodCIRCUS
Es wird geschätzt, dass etwa 20 % aller in der EU produzierten Lebensmittel (88 Millionen Tonnen) jedes Jahr verschwendet werden. Dies führt zu inakzeptablen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen. Die Dringlichkeit und Herausforderung im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung wird auch durch das UN-Nachhaltigkeitsziel (SDG) 12.3 hervorgehoben, und das Kreislaufwirtschaftspaket der EU fordert eine EU-weite Reduzierung der Lebensmittelverschwendung um 30 % bis 2025 und 50 % bis 2030.
Das Schulessen stellt gewissermaßen einen besonderen Rahmen dar, in dem es einerseits möglich ist das Bewusstsein der Schüler*innen zu schärfen und andererseits die verfügbaren Ressourcen nachhaltig zu verwalten. Bis zu 70% der zubereiteten oder angelieferten Mahlzeiten werden je nach Rahmenbedingungen und Alter der Schüler*innen derzeit in Schulkantinen entsorgt.
Mit dem Ziel, zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen an Schulen in der CE beizutragen, hat sich das foodCIRCUS-Konsortium zusammengeschlossen, um innovative Lösungen (sowohl zur Vermeidung als auch zur Behandlung) des Lebensmittelabfallproblems zu entwickeln und deren Wirksamkeit zu demonstrieren. Im Rahmen des Gesamtansatzes von foodCIRCUS werden Möglichkeiten erarbeitet, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Die Bewertung der Effizienz einerseits und der Umweltauswirkungen der getesteten Pilotmaßnahmen andererseits ermöglicht es, in Zukunft jene Aktivitäten zu priorisieren, die das größte Potential zeigen.
Lebensmittelabfälle, die in Schulen anfallen, sollten in erster Linie minimiert werden. Allerdings können nicht alle Lebensmittelabfälle vermieden werden. Alle verschwendeten Lebensmittel, die auch nicht umverteilt werden können, sollten fachgerecht behandelt werden, mit dem Ziel, hochwertige Endprodukte gemäß den Prinzipien der Bioökonomie zu erzeugen. foodCIRCUS wird daher eine echte Reduzierung der Lebensmittelabfälle bewirken und zusätzlich Wege aufzeigen, wie verbleibende Lebensmittelabfallreste verwertet werden können, unter Einbeziehung privater und öffentlicher Akteure, um das Thema in den Köpfen aller relevanten Zielgruppen zu verankern. Die Ergebnisse von foodCIRCUS werden sowohl die Reduzierung von Lebensmittelabfällen fördern, indem Best-Practice-Modelle (basierend auf erfolgreich umgesetzten Pilotaktionen) bereitgestellt werden, als auch Bildungstools und Lehrmaterialien, die direkt in Schulen und in der Schulverpflegung implementiert werden können. In weiterer Folge wird eine Strategie mit politischen Empfehlungen zur Lösung des Lebensmittelabfallproblems auf übergeordneter Ebene und unter Einbeziehung aller relevanten Akteur*innen ausgearbeitet.
Link zur Interreg-Seite: Reducing food waste at schools through repurposing - Interreg Central Europe (interreg-central.eu)