Ziel der biologischen Abfallbehandlung ist die Herstellung eines hochwertigen Produkts (Kompostierung von getrennt gesammelten biogenen Abfällen) oder eines langfristig stabilen Deponieguts (mechanisch-biologische Abfallbehandlung). Basierend auf den zugrunde liegenden Mechanismen wird am ABF-BOKU an der Optimierung der biologischen Prozesse gearbeitet. Unsere fortschrittlichen Untersuchungs- und Analysemethoden erlauben eine umfassende Qualitätssicherung der Endprodukte. Schwerpunkte der Forschung sind die Interaktion der Organik mit mineralischen Komponenten, die Stickstoffdynamik sowie die langfristige Entwicklung der Organik unter Ablagerungsbedingungen oder nach der Kompostanwendung. Insbesondere die Quantifizierung der langfristig fixierten Kohlenstoffmengen (Kohlenstoffsequestrierung inkl. Quantifizierung) steht im Fokus der aktuellen Forschung. Von besonderem Interesse ist am ABF-BOKU die Definition und Beschreibung der Kompostqualität an Hand der positiven Komposteigenschaften (Humusgehalt). Das Einhalten von Schadstoff- bzw. Störstoffgrenzwerten ist selbstverständliche Mindestvoraussetzung. Kontakt: Dipl.-Ing. Erwin Binner

Leitpublikationen

  • Binner E., Smidt E., Tintner J., Böhm K., Lechner P. (2011): How to enhance humification during composting of separately collected biowaste: impact of feedstock and processing. Waste Management & Research 29(11) pp. 1153–1163
  • Binner E., Böhm K., Lechner P. (2012): Kohlenstoffsenke MBA-Deponie - Auswertung von Langzeitinkubationsversuchen. In: Lorber K..E., Pomberger R., Adam J., Aldrian A., Arnberger A., Kreindl G., Menapace H., Sarc R., Schwarz Th. (Hrsg.): DepoTech 2012 „Abfallwirtschaft, Abfalltechnik, Deponietechnik und Altlasten“ Tagungsband zur 11. DepoTech-Konferenz, ISBN 978-3-200-02821-0, Leoben, 6.-.9.11.2012, pp319-324
  • Binner E., Böhm K., Lechner P. (2012): Large scale study on measurement of respiration activity (AT4) by Sapromat and OxiTop. In Waste Management 32(2012)1752-1759, in press (http://dx.doi.org/10.1016/j.wasman.2012.05.024)

 

Entwicklung von Methoden zur schnellen und verlässlichen Bestimmung der Stabilität von mechanisch-biologisch behandeltem Restmüll

Ziel des durch den FWF finanzierten Projektes war die Entwicklung von Methoden zur schnellen und verlässlichen Bestimmung der Stabilität von mechanisch-biologisch behandeltem Restmüll. Entsprechend der österreichischen Deponieverordnung ist die Stabilität durch biologische Tests wie Atmungsaktivität und Gasbildung vor der Ablagerung nachzuweisen. Ebenso wird die Einhaltung des Brennwertes von 6.600 kJ/kg bezogen auf die Trockenmasse überprüft. Die Bestimmung dieser Parameter nach herkömmlichen Methoden ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Basierend auf Infrarotspektroskopie und thermischer Analyse wurden mithilfe multivariater statistischer Methoden Modelle zur Vorhersage dieser zur Beurteilung relevanten Parameter entwickelt. Infrarotspektroskopie und thermische Analyse liefern durch die große Zahl an aufgezeichneten Datenpunkten (Spektrum oder Thermogramm) eine umfassende Materialcharakterisierung, in der sich komplexe Eigenschaften wie die Reaktivität oder der Brennwert widerspiegeln.

Humusfibel

Die Humusfibel können Sie [hier] herunterladen.