Die Bestimmung des Umweltverhaltens von NanoCarriern (NIC)

Symbolbild für Nanocarrier

 

Das Vorhaben betrachtet NanoCarrier als ein Fallbeispiel für neuartige Materialien, die Herausforderungen für die Chemikalienregulation und regulative Risikobewertung mit sich bringen. Im Vorhaben sollen dazu umfangreiche Recherchen zu den vorhandenen und sich in Entwicklung befindlichen NanoCarriern und deren (potentiellen) Anwendungen vorgenommen werden. Auf dieser Grundlage soll eine systematische Zusammenstellung angefertigt werden. Aus der so erhaltenen Übersicht sollen exemplarisch solche NanoCarrier für weitere Untersuchungen ausgewählt werden, die im Hinblick auf ihre Erscheinung oder ihre Anwendung besondere Herausforderungen für die Umweltbewertung erwarten lassen. Für diese so ausgewählten NanoCarrier sollen Prüfstrategien entwickelt und umgesetzt werden, die eine Untersuchung ihres Umweltverhaltens und der möglichen Freisetzung des transportierten Wirkstoffes unter umweltrelevanten Bedingungen ermöglichen. Auf diese Weise soll exemplarisch die Einflussnahme der Verkapselung auf die Veränderung des Umweltverhaltens von Wirkstoffen ermittelt und die Implikationen für eine angemessene Bewertung des Umweltverhalten im Rahmen der Risikobewertung genauer beschrieben werden.

Laufzeit: 01.09.2022-31.08.2025

 

 

PlasticsFatE

 

Das Hauptziel von PlasticsFatE (Plastics Fate and Effects in the Human Body) ist die Verbesserung unseres derzeitigen Verständnisses der Auswirkungen von Mikro- und Nanoplastik und zugehörigen Additiven bzw. adsorbierten Schadstoffen im menschlichen Körper. Die Exposition des Menschen gegenüber Mikro- und Nanoplastik kann aus der weit verbreiteten Verwendung von Kunststoffprodukten und deren Freisetzung in die Umwelt resultieren, wo sie zu Mikro- und Nanoplastik-Partikeln abgebaut werden. Auch als sekundäre Nebenprodukte gelangen Kunststoffpartikel in natürliche Systeme, z. B. durch Reifenabrieb oder Abrieb von Textilien. Infolgedessen finden sich diese Partikel in Boden, Luft, Trinkwasser und Lebensmitteln. Trotz jüngster Bemühungen, das tatsächliche Ausmaß der mit Mikro- und Nanoplastik verbundenen Risiken für den Menschen abzuschätzen, ist unser derzeitiges Wissen noch unzureichend.

Im Rahmen dieses Projektes werden Daten zu Exposition, zum Verbleib (fate) sowie zur Toxizität von Mikro- und Nanoplastik im menschlichen Körper erhoben. Verbraucher-, Berufs- und Umweltexpositionsdaten bezüglich Lebensmittel, Getränke, Luft und Körperpflegeprodukte werden adaptiert und weiterentwickelt. Die vom ISR entwickelte neuartige Methode zur prospektiven Risikoabschätzung soll helfen, die mit Mikro- und Nanoplastik verbundenen menschlichen Risiken zu verstehen und frühzeitig im Produktentwicklungsprozess zu identifizieren. Dafür wird ein webbasiertes System zur Entscheidungsunterstützung für Mikro- und Nanoplastik entwickelt. Es soll Interessengruppen (Regulierungsbehörden, Industrien, Konsument*innen) informieren bzw. das Risikomanagement (Prävention, Kontrolle, Risikominderung) unterstützen.

Laufzeit: 01.03.2021-31.03.2025

Weitere Infos auf

https://www.plasticsfate.eu/

Establishing a Nanotechnology Risk Governance Framework (NANORIGO)

 

Horizont 2020 Projekt

Laufzeit: 01.01.2019-28.02.2023

Ansprechperson: Bernd Giese

Das Hauptziel von NANORIGO (NANOtechnology RIsk Governance) ist die Entwicklung und Umsetzung eines transparenten, transdisziplinären und wissenschaftsbasierten Risk Governance Framework (RGF) zum Management von Nanotechnologierisiken im Hinblick auf den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen. Es wird ein neuer Risikomanagementansatz entwickelt, der auf verfügbaren hochwertigen Daten und fortschrittlichen wissenschaftlichen Instrumenten basiert, die für die Entscheidungsfindung von Industrie und Aufsichtsbehörden entwickelt wurden und auf der Kommunikation mit allen Beteiligten (Aufsichtsbehörden, Branchen, Politikern, Zivilgesellschaft) beruht. Das RGF wird eine Lebenszyklusperspektive verwenden und vorhandenes Wissen über ethische, soziale, ökologische und wirtschaftliche Belange in ein benutzerfreundliches Format integrieren, das leicht angepasst und in Regelungen für die Gefährdungs-, Expositions- und Risikobewertung sowie das Management von Nanomaterialien übertragen werden kann. Sie umfasst: (i) Risikomanagementstrategien, die auf verstärkten Instrumenten zur Beratung und Entscheidungsfindung bei der Risikobewertung basieren, (ii) validierte Methoden zur Ermittlung potenzieller Gefahren und Risiken und (iii) eine webbasierte Informations- und Kommunikationsplattform um den Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten und ein klares Risikoverständnis der Stakeholder sowie deren wertvolles Feedback zu erleichtern. Der NANORIGO-Arbeitsplan besteht aus 7 Arbeitspaketen, die alle wesentlichen Aspekte der Risikosteuerung abdecken. Ein eigenständiger European Risk Governance Council (ERGC) wird von NANORIGO und allen relevanten Stakeholdern installiert und implementiert und in enge internationale Strukturen eingebettet, in enger Zusammenarbeit mit dem International Risk
Governance Center (IRGC). Fallstudien zeigen die Nachhaltigkeit von Lösungen und ihre konsequente Integration in regulatorische Anwendungen unter realen Bedingungen. Die Zusammenführung aller Interessengruppen unter einem gemeinsamen Dach wird es ermöglichen, die am besten geeigneten Steuerungsinstrumente und -rahmen für zukünftige Wissenschaft und regulative Forschung zu integrieren, die Konsistenz der Managementansätze in der EU zu fördern und internationale Synergien zu erreichen.

Das ISR ist vor allem an den Arbeitspaketen 2 und 3 beteiligt:

WP2: Development of reinforced risk governance tools M1-36

Aktivitäten: WP2 wird für die verbesserte Risiko-Governance u.a. ein frühes Risiko-Screening-Tool zur Erfassung von Risiken für Verbraucher und Umwelt entwickeln (vor allem als Entscheidungshilfe für Firmen). Dazu werden Modelle generiert und Wege für die Übertragung von wissenschaftlichen Daten und Wissen in regulatorische Entscheidungen entwickelt. Die bereitgestellten Methoden sollen die Risiko- und Lebenszyklusanalyse sowie eine sozioökonomische Analyse ermöglichen und über das Risiko-Nutzen-Verhältnis informieren.

WP3: Development of a science-based transdisciplinary risk governance framework (RGF) M1-48

Aktivitäten: Hauptziel des WP3 ist die Entwicklung eines neuartigen Risk Governance Framework (RGF) für die Nanotechnologie basierend auf 1) qualitativ hochwertigen Daten und Informationen; 2) Integration der am besten geeigneten Instrumente (ausgewählt und in WP2 evaluiert) für die Bewertung, das Management und die Minderung von Risiken für Mensch und Umwelt in Bezug auf die regulatorische Safe-by-Design-Strategie; 3) Schaffung neuer Kanäle für eine verantwortungsvolle transparente Kommunikation zwischen Interessengruppen auf der Grundlage von Qualitätsinformationen und wertvollen Rückmeldungen; und 4) Aufstellung von Plänen für zukünftige wissenschaftliche und regulatorische Forschung, die soziale, ethische und ökologische Aspekte berücksichtigen und die Vollständigkeit, Kohärenz und maximale Synergie der Daten mit anderen Aktionen und eine breite internationale Zusammenarbeit gewährleisten.