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Leitbild

Das Institut für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz (SIG) steht für die nachhaltige Sicherung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen. Wasser  spielt dabei eine wichtige Rolle, es gehört zur Daseinsvorsorge, sein Schutz stellt daher unser vordringliches Ziel dar. Das SIG versteht sich als Vermittler zwischen konkurrierenden Nutzungsansprüchen an die Ressource Wasser und ist bemüht, diesbezüglich Grundlagen für  wissenschaftlich fundierte, objektive und nachvollziehbare Entscheidungen zu schaffen. Das SIG will dieser Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sowohl in der Forschung als auch in der Lehre gerecht werden. Das SIG fühlt sich verpflichtet, die gewonnenen Erkenntnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und im Rahmen seiner Möglichkeiten Dienstleistungen anzubieten. Die Internationalisierung ist ein wichtiges Anliegen des SIG, das der Entwicklungszusammenarbeit ein eigenes Kompetenzfeld gewidmet hat und u.a. auch in den EU-Beitritts- und Kandidatenländern aktiv ist.

Fachliches Profil

Im Siedlungswasserbau (sanitary engineering) geht es um die Versorgung der Haushalte mit Wasser. Dazu gehören  Wassererkundung und -gewinnung genauso wie die allenfalls notwendige Aufbereitung bis zur gewünschten / erforderlichen Qualität sowie die Verteilung. Durch die Nutzung bzw. den Gebrauch des Wassers entsteht Abwasser, das wieder dem natürlichen Kreislauf zurückgegeben werden muss. Dafür ist das Abwasser, aber möglicherweise auch das Regenwasser zu sammeln, wegzuleiten und, bestimmten Standards entsprechend, zu reinigen. Die Abwasserentsorgung - Kanalisation und Behandlung- ist somit ein wesentlicher Bestandteil des Siedlungswasserbaus. Im Siedlungswasserbau stellt der ländliche Raum einen Schwerpunkt des SIG dar. Gewerbe und Industrie sind die mengenmäßig größten Wassernutzer, aber auch jene mit den größten Verschmutzungen. Dem wird im Bereich Industriewasserwirtschaft (industrial water management) Rechnung getragen. Wie im Siedlungsbereich gilt es auch hier, Wasser in ausreichender Quantität und Qualität zur Verfügung zu stellen und eine adäquate Behandlung des anfallenden Abwassers vorzunehmen. Insbesondere, aber nicht nur, im Gewerbe- und Industriebereich werden den Vermeidungs- und Verminderungstechnologien große Aufmerksamkeit geschenkt. Diese beziehen sich sowohl auf die Wassermenge als auch auf Schadstoffe, die umweltchemisch und risiko- analytisch betrachtet werden. In beiden genannten Bereichen fallen sowohl bei der Wasseraufbereitung wie auch bei der Abwasserbehandlung Rückstände, insbesondere Klärschlamm an, deren Behandlung und Verwertung / Entsorgung einen weiteren Schwerpunkt unserer Tätigkeit darstellt. Alle vorgenannten Aktivitäten beinhalten den Aspekt der Nachhaltigkeit und Vorsorge (Ressourcenschutz) und tragen somit unmittelbar zum Gewässerschutz (water pollution control) bei. Dabei steht die Erreichung eines „Guten Zustandes“ der Gewässer im Vordergrund, das ist der zentrale Punkt der EU Wasserrahmenrichtlinie. Mit seinem Leistungsprofil (vgl. Punkt 2) kann das SIG die aus dieser für den Wasser Sektor wichtigsten Gesetzesmaterie erwachsenden Anforderungen an eine Universität erfüllen. 

Unser Bezug zur BOKU-Strategie

Das SIG entspricht sowohl fachlich als auch inhaltlich der Vision und dem Profil des BOKU-Strategiepapiers.  Zur Untermauerung dessen werden im Folgenden einige Passagen aus diesem zitiert.

  • Der Schwerpunkt dieser Aktivitäten liegt in der Erforschung und Vermittlung der nachhaltigen Nutzung und Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen.
  • Kompetenz Dreieck mit dem Kompetenzfeld Wasser-Klima-Umwelt
  • Beschreibung des Kompetenzfeldes Wasser-Klima-Umwelt mit u.a. folgenden Kernaussagen: i)…. deutliche Zunahme an anthropogenen Eingriffen in die Umwelt, mit daraus resultierenden Folgen für die Ressource Wasser….; ii)….die Ursachen für die zunehmend ins Bewusstsein tretenden ….qualitativen Probleme (physikalische, biologische und chemische Verunreinigungen) zu erkennen und Vermeidungs-und Schutzstrategien zu entwickeln. iii)….Bereitstellung von hochwertigem Trinkwasser….; iv)…Implementierung von Umwelttechnologien.

Forschung

Die vielfältigen Forschungsaktivitäten des Institutes für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz werden in den Bereichen

  • Abwasser
  • Reinwasser
  • Oberflächen- und Grundwasser (einschließlich Ressourcenschutz)

durch verschiedene Kompetenzfelder (fields of expertise) abgedeckt:

  • Verfahrenstechnik Trinkwasser, Abwasser (water and wastewater technology, sanitary engineering)
  • Siedlungsentwässerung (urban drainage)
  • Mikrobiologie im Wasserfach (water microbiology)
  • Umweltchemie (environmental chemistry)
  • Entwicklungszusammenarbeit (development cooperation)

Zwischen diesen Kompetenzfeldern bestehen sehr enge Verknüpfungen, gegenseitige Abhängigkeiten und Ergänzungen.

Lehre und Weiterbildung

Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz ist eine wichtige Säule in der Ausbildung der BOKU-Studenten, alle Agenden der Lehre werden daher vom SIG mit grossem Engagement erfüllt. SIG betreut insbesondere Studierende der Kulturtechnisch-Wasserwirtschaftlichen Studien, aber auch solche der Lebensmittel-und Biotechnologie und Landschaftsplanung und Landschaftspflege. Nicht selten nehmen aber darüber hinaus auch Studierende der weiteren BOKU-Studienrichtungen an Lehrveranstaltungen unseres Instituts SIG teil. Auch die vielen internationalen Studierenden (Erasmus, Sokrates, Joint Masters Programme, Universitätskooperationen,….) seien hier genannt. Das Lehrangebot umfasst Vorlesungen, Übungen, Seminare und Exkursionen. Die Diplomandenbetreuung ist eine zentrale Aufgabe in der Ausbildung. Eine nicht unwesentliche Anzahl von Diplomanden erarbeitet ihre Diplomarbeit im Ausland. Dabei reicht das Spektrum u.a. von Deutschland über Frankreich, Rumänien und Spanien bis China, Mexiko, Nicaragua, USA, Australien und Afrika. Natürlich wird auch die Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Wege von Dissertationen und Habilitationen bestmöglich gefördert. Die Weiterbildung der Absolventen geschieht regelmäßig durch Kurse und Seminare, die u.a. im Zusammenwirken mit dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband ÖWAV) sowie der Österreichischen Vereinigung für das Gas und Wasserfach (ÖVGW) abgehalten werden.

Infrastruktur und Einrichtungen

Im Chemischen Labor werden ca. 10.000 Analysen im Jahr durchgeführt, unterstützt von einem modernen elektronischen Datenerfassungssystem. Parallel dazu werden kontinuierlich neue Analysenmethoden entwickelt und validiert. Ein fundiertes und nachweisbares QS-System (Teilnahme an Ringversuchen) als unumgängliche Voraussetzung für richtige Analysenergebnisse ist vorhanden. Mit dieser infrastrukturellen Ausstattung in Verbindung mit den Kompetenzfeldern kann das SIG die Bereiche Forschung, Beratung und Entwicklung sowie Dienstleistungen in den Fachgebieten Reinwasser, Prozesswasser bis hin zum Abwasser und Klärschlamm sowie Oberflächen – und Grundwasser vollkommen abdecken.

Dienstleistungen

Mit der vorhandenen Infrastruktur und dem in den Kompetenzfeldern erarbeiteten wissenschaftlichen Know How ist das SIG in der Lage, ein breites Spektrum an Dienstleistungen abzudecken. Einige Beispiele dafür sind:

  • Durchführung von Einzelanalysen an Wasser-, Boden- und Schlammproben
  • Untersuchung und Beurteilung von Kläranlagen und Wasseraufbereitungsanlagen, von Kanalsystemen und Wasserverteilungsnetzen
  • Überprüfung und Entwicklung von Systemen zur Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung
  • Beratungs- und Konsulententätigkeit für öffentliche Stellen und Private Interessenten.

Aufgrund der infrastrukturellen und personellen Voraussetzungen sieht sich das SIG in der Lage, den gesamten Bereich von Beratung, Forschung bis hin zur Entwicklung anzubieten. Dieses Angebot richtet sich an Industrie- und Gewerbebetriebe, an Anlagenbetreiber und Kommunen mit Versorgungs- und Entsorgungsaufgaben, sowie an Anlagenbauer und Technologiebetriebe, die keine eigene Forschung und Entwicklung betreiben können oder wollen. Mit unserer umfassenden Ausrüstung sind wir ebenfalls in der Lage auf bestehenden Anlagen unsere Dienste anzubieten.

Kooperationen

Das Institut für SIG kooperiert mit einer Vielzahl von Institutionen im In- und Ausland. Zur Strukturierung werden die Kooperationen unterteilt in BOKU interne, nationale und internationale. Dabei sind Kooperationsformen üblich wie Institutskooperationen, Departmentkooperationen, Universitätskooperationen, Austausch von Wissenschaftlern und Studenten, Diplomarbeiten, Dissertationen, Forschungsprojekte, Vorträge, Publikationen

Personal

Das Personal am SIG setzt sich aus akademischen und nicht akademischen MitarbeiterInnen zusammen, wobei der Anteil an Bundesbediensteten ca. 1/3, jener der aus Drittmitteln Finanzierten ca. 2/3 ausmacht.

Departmentleitung: Priv.Doz.DI Dr. Günter Langergraber guenter.langergraber(at)boku.ac.at
Departmentleiterbüro: Mag. Brigitte Steinbauer-Walcher b.steinbauer-walcher(at)boku.ac.at
Institutsleitung: Univ.Prof.DI Dr. Thomas Ertl thomas.ertl(at)boku.ac.at
Sekretariat und Warenannahme: sig-office(at)boku.ac.at
Anfragen zu Laboranalytik: anca.stoica(at)boku.ac.at