Organisationale Ambidextrie
Die Wirtschaft erfährt tiefgreifende Veränderungen durch neue Regulationen (z.B. European Green Deal, Lieferkettengesetz), neue Technologien (z.B. im Bereich der Digitalisierung und der Genomeditierung) und geänderten Nachfrageverhaltens (z.B. nachhaltiger Konsum). Insbesondere wenn die eigene Existenz bedroht ist, müssen Unternehmen, Kompetenzen in für sie unbekannten Bereichen aufbauen, um (auch) in Zukunft wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltig agieren zu können. Beispielsweise könnte ein Fleischerzeuger oder -verarbeiter Kompetenzen im Bereich von Biotechnologie und Zellkulturen benötigen, um in Zukunft Clean Meat anzubieten, wenn die traditionelle Erzeugung für die eigenen Produkte nicht aufrechterhalten werden kann. Um in jene neuen Kompetenzen zu investieren, die womöglich das bestehende Geschäft obsolet machen, werden paradoxerweise Finanzüberschüsse aus dem heutigen Geschäft benötigt. Die Fähigkeit die Paradoxien zwischen dem Nutzen von bestehenden Kompetenzen (Exploitation) und dem Aufbau von neuen Kompetenzen (Exploration) zu balancieren, wird organisationale Ambidextrie genannt.
>> In unserer Forschung gehen wir der Frage nach, welche Faktoren zusammenwirken müssen, damit Unternehmen organisationale Ambidextrie erreichen können und wie sich das Erreichen wiederum auf die wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit auswirkt.