Ausgewählte Forschungsergebnisse des Instituts für Marketing und Innovation
Auf dieser Seite finden Sie ausgewählte Artikel, Studien und Bücher unserer Mitarbeiter*Innen.
Studie zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen durch neue MHD Darstellungen wie das "Look-Smell-Taste" Label
Wallnöfer, LM., Meixner, O., & Riefler, P. (2024): Look-smell-taste labels on food date marking: Assessing their effectiveness for reducing food waste at a consumer level as part of the European Green Deal. Food Quality and Preference. https://doi.org/10.1016/j.foodqual.2024.105253
Wallnöfer, LM., Meixner, O. & Riefler, P. (2024): Lebensmittelverschwendung und die Angabe der Mindesthaltbarkeit. Die Ernährung/Nutrition, https://www.ernaehrung-nutrition.at/ausgabe/132
Missverständnisse über Datumsangaben wie „mindestens haltbar bis“ führen dazu, dass Konsumenten und Konsumentinnen genießbare Lebensmittel vorzeitig entsorgen – ein Problem mit erheblichen ökologischen und ökonomischen Kosten. Die Studie des Instituts für Marketing und Innovation, unterstützt von der Arbeiterkammer Wien, untersuchte daher, wie verschiedene Formulierungen („beste Qualität bis“ oder „mindestens haltbar bis“) und das „Riechen-Schmecken-Schauen“-Label (LST-Label) die Akzeptanz und Nutzung von Lebensmitteln nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) beeinflussen können.
In einer Online-Studie mit 306 Personen wurden sechs auf EU-Ebene diskutierte Label-Typen getestet, um die Akzeptanz von Joghurt zwei Tage nach Ablauf des MHDs zu bewerten. Anschließend wurde in einem Laborexperiment mit 91 Personen untersucht, ob die berichtete Akzeptanz auch zu einer tatsächlichen Nutzung von Joghurt zehn Tage nach dem MHD führte und ob das LST-Label die sensorische Bewertung beeinflusst.
Die Ergebnisse zeigen, dass weder die Formulierung noch das LST-Label die Nutzung abgelaufener, aber frischer Lebensmittel signifikant beeinflussen. Die Teilnehmenden bevorzugten jedoch die Darstellung des MHDs zusammen mit dem LST-Label gegenüber herkömmlichen Labels. Alle, die eine sensorische Prüfung durchführten, würden das Joghurt auch nutzen.
Auf Basis der Erkenntnisse liefert die Studie Handlungsempfehlungen im Rahmen des European Green Deals, der die Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030 zum Ziel hat. Sie zeigt, dass bloße Etikettenanpassungen nicht ausreichen und ergänzende Kommunikationskampagnen zur Förderung sensorischer Überprüfungen nötig sind, um das Konsumverhalten nachhaltig zu beeinflussen und Verschwendung zu reduzieren.