Die "Österreichische Pomologische Kommission Steinobst" tagte an der BOKU


Die Österreichische Pomologische Kommission (ÖPK) traf sich am 17. und 18. Juli 2025 am UFT Tulln bei Ass. Prof. Dr. Andreas Spornberger vom Institut für Wein- und Obstbau zur Verifizierung, Bestimmung und Diskussion verschiedener Kirschen- und Marillensorten, die in den wichtigsten Obstsammlungen in Österreich erhalten werden.

Ermöglicht werden diese Aktivitäten durch das Projekt „Obst Monitoring Österreich“, initiiert vom Verein ARCHE NOAH und finanziert über den Österreichischen Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK).

Das Projekt selbst hat zum Ziel, den Zustand der heimischen Obst-Vielfalt zu bewerten. Das "Obst Monitoring Österreich" bringt die Erhaltung der heimischen Obst-Vielfalt um einen wesentlichen Schritt weiter: Hier erfassen und bewerten Sammlungen aus ganz Österreich den Zustand und die Trends unserer heimische Obstsorten-Vielfalt – von der Ahatzlbirne bis zum Zwispitz. Die Vision der Partnerorganisationen: Im Jahr 2035 gibt es in Österreich keine vom Aussterben bedrohten Obstsorten mehr.

Für das Obst Monitoring soll jährlich ein „Zustandsbericht der heimischen Obstsorten“ erstellt werden, der den Fortschritt der Rettungsaktion dokumentiert. Der Erhaltungszustand jeder einzelnen Obstsorte sowie die Fortschritte auf dem Weg zum Gesamtziel werden auch auf der Website www.obstmonitoring.at abrufbar sein.

Es ist das zweite Jahr, dass die neu eingerichtete ÖPK tagt. Was in Österreichs Nachbarländern wie Deutschland und der Schweiz schon lange eine fixe Einrichtung ist, konnte über das Projekt nun erstmalig auch in Österreich realisiert werden: ein Gremium, das sich mit der Aufarbeitung der heimischen Obstsorten-Vielfalt befasst. Dieses Gremium behandelt eines der Haupt-Ziele des Projektes: Alle derzeit noch vorhandenen Obstsorten sind bis 2035 entdeckt, genetisch untersucht und von Obstexpert:innen pomologisch (also: obstkundlich) beschrieben. 

 

Wie arbeitet die Österreichische Pomologische Kommission?

Europaweit sind unterschiedliche Einrichtungen für das Sammeln, Erhalten und Beschreiben von gefährdeten Obstsorten zuständig: Wie lautet der korrekte Sortenname einer seltenen Sorte? Welche besonderen Eigenschaften können wir in Zeiten der Klimakrise nutzen? Für fundierte Antworten braucht es Personen, die unterschiedliche Obst-Spezialgebiete abdecken und international vernetzt sind. Diese Expert:innen, die Pomolog:innen, finden sich in der Österreichischen Pomologischen Kommission. Im Juli diesen Jahres wurden an der BOKU Früchte und Fruchtsteine von rund 180 Kirschen- und Marillenmustern genau unter die Lupe genommen, mit Literatur und mit Fruchtsteinen u.a. aus der historischen BOKU-Sammlung verglichen. Durch das Erfahrungswissen der Expert:innen konnte ein Großteil der Muster den passenden Sortennamen zugeordnet bzw. das Ergebnis der genetischen Untersuchungen bestätigt oder widerlegt werden.

Die Projektpartner*innen (= Link zur interaktiven Karte)

  • BOKU Institut für Wein- und Obstbau
  • Gartenbauschule Langenlois
  • Grünes Tirol
  • HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
  • HLBLA St. Florian
  • Hof der alten Sorten
  • Landwirtschaftliche Fachschule Warth
  • LEADER Region Tourismusverband Moststraße
  • Naturpark Ötscher-Tormäuer
  • OÖ Genbank Ritzlhof
  • Obstsortengarten Goldenstein
  • OSOGO
  • OWZ LK Kärnten
  • Referat Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg
  • Sammlung Dietrich in Lauterach
  • Sortengarten Burgenland OBSTPARADIES
  • Verein ARCHE NOAH
  • Verein Hortus

04.08.2025