Ziel und Strategien der bisherigen Forschung
Gesellschaftlich relevante Themen stehen im Fokus der bisherigen Forschung. Besondere Forschungsschwerpunkte waren (und sind) an interne Investitionsmittel (Tonmineralogielabor,
OSL- Labor, Kosmolabor) und an externe Projektfördermöglichkeiten geknüpft (FWF-Förderung in Quartärforschung, öffentliche und private Gelder im Bereich der Erneuerbaren Energien – tiefe Geothermie und Energienutzung durch Thermalbäder -, Grund- und Mineralwasserprospektion sowie Naturgefahrenprozessen, insbesondere in Zentralasien. In Teilbereiche aufgegliedert sind die Forschungsbereiche des Instituts: Paläoklima und Landschaftsentwicklung im Quartär. Im Zuge der laufenden Diskussion zu „global warming“ und daraus resultierenden Folgen steht die Paläoklimaforschung wichtigen Aufgaben gegenüber: Zu einen basieren die Szenarien der zukünftigen globalen Klimaentwicklung auf Berechnungen mittels überaus komplexer Klimamodelle. Erkenntnisse aus der Paläoklimaforschung sind für die Inwertsetzung und Deutung der Modelldaten, aber auch für die Kalibrierung der Modellrechnungen mittels rekonstruierter vergangener Klimaschwankungen von großer Bedeutung. Erst das Verständnis des vergangenen Klimas und seiner Sensitivität für Einflussfaktoren im Rahmen der natürlichen Variabilität ermöglichen realistische Zugänge für anthropogen beeinflusste Klimaentwicklungen der Zukunft. Zum anderen haben die veränderlichen klimatischen Bedingungen im Quartär die Entwicklung unserer heutigen Landschaft bedingt. Diese Landschaftsgeschichte ist nicht zuletzt in Form der Sedimente, die unsere heutigen Landschaften aufbauen, dokumentiert. Wenn wir wissen möchten, wie sich unsere Landschaft unter „global warming“ weiterentwickeln wird, dann müssen wir die Rückkopplungen von Klima und Landschaft in der Vergangenheit verstanden haben. Auch neotektonische Erscheinungen sind landschaftsprägend. In den Sedimenten wird die entsprechende Aktivität mit dokumentiert und im Rahmen der Landschaftsgeschichte ausgewertet. Daraus lassen sich wichtige Informationen für Gefahrenabschätzungen solcher Prozesse ableiten. Die Arbeitsgruppe Quartär ist mit den anderen Arbeitsbereichen im Institut und im Department entsprechend verknüpft und führt nationale Studien in Zentraleuropa (Wiener Becken, Alpenraum) und internationale Studien z.B. in Zentralasien, in Vietnam oder der Slowakei im Rahmen von Kooperationen durch. Am Institut etablierte Datierungsmethoden für landschaftsgeschichtliche Untersuchungen sind Lumineszenz und kosmogene Isotope.